Museumskonzert Ernst Toch

Das RadioKulturhaus nahm eine Tradition wieder auf: die Musik zu aktuellen Ausstellungen hören zu lassen. Im Jüdischen Museum eröffnete im Juni eine Ausstellung um Ernst Toch, dem gebürtigen Wiener, der vor den Nazis in die USA floh, dort an der Harvard Universität Philosophie-Vorträge hielt und in Hollywood Filmmusik schrieb.

Ernst Toch (1887-1964) gehörte in den 20er Jahren zu den meistgespielten neuen Komponisten Deutschlands. Neben Paul Hindemith war er ein Hauptvertreter der musikalischen Neuen Sachlichkeit. Dennoch bezeichnete sich der vielfach ausgezeichnete (u.a. Pulitzer Prize, Grammy, Oscar-Nominierung) am Ende seines Lebens als "meist vergessenster Komponist des 20. Jahrhunderts".

Ernst Toch - ein vielfach Ungenannter, ein Namenloser des Abspanns: es war Zeit sein Oeuvre abseits der berühmten "Geographischen Fuge" aufzuführen. Geboten wurde ein feines Programm mit Sprechfugen und Streichquartett, mit Film- und Kammermusik.

Es wirkten mit: Mitglieder des Ensembles die reihe mit Bariton Mathias Hausmann und der Wiener Motettenchor unter Ingrun Fußenegger. Im Gespräch mit Tochs Enkel, dem Publizisten Lawrence Weschler, kam Persönliches und Merkwürdiges aus der Nähe des Komponisten zur Sprache. Moderation: Irene Suchy.

Programm:

„Gesprochene Musik“ (zum ersten Mal in Österreich alle drei Stücke - unter ihnen die „Geografische Fuge“) – Wiener Motettenchor
„Die Spitzweg Serenade op. 25, für 2 Violinen und Viola“ – die reihe
„Poems to Martha op.66, für Bariton und Streichquartett“ – Mathias Hausmann, die reihe

Pause

Zuspielung Filmmusik aus „Peter Ibbetson“ von Henry Hathaway mit Cary Cooper und Ann Harding, 1935
Gespräch mit Lawrence Weschler (Enkel von Ernstd Toch), Michael Haas (Musikkurator des Jüdischen Museums) und Irene Suchy (Ö1)
„Tanz Suite Op.30, für Schlagzeug, Flöte, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass“ – die reihe
„Valse, für Sprechchor und obligates Schlagwerk (1961)“ – Wiener Motettenchor, die reihe

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien und exilarte.