Tacheles: Jeder redet von Werten. Aber welche meint man?

Der Kulturhistoriker Manfred Wagner traf den Soziologen Peter Stiegnitz und den Mediziner und Theologen Matthias Beck zum gemeinsamen Denken.

Frieden und Menschenrechte, Liebe und Gesundheit führen die Statistiken an, wenn nach Werten gefragt wird. Aber decken sie sich mit der alltäglichen Beobachtung? Endlose Prozesse mit den Nachbarn, fragwürdige Asylgesetze, nahezu allgemeiner Betrug in der Lebensmittelindustrie, Ausbeutung mit Niedriglöhnen, Körperverletzung durch Schönheitsoperationen, Werbungslügen und Übervorteilung des Anderen, Verschwendung und Geldgier, Protz und bösartiger Tratsch füllen die Medien und wohl auch das wirkliche Leben. Dabei wird immer offensichtlicher, dass eine Gemeinschaft gemeinsame Werte braucht, um zukünftige Krisen erfolgreich zu verhindern. Welche Werte könnten das sein?

Peter Stiegnitz, bekannt u.a. als Experte für das Phänomen Lüge, hat über 20 Bücher und über 1000 Fachbeiträge veröffentlicht. Er wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Migrationssoziologie mehrfach ausgezeichnet. Stiegnitz war bis zu seiner Pensionierung Ministerialrat im Bundespressedienst des österreichischen Bundeskanzleramtes. Er lehrte als Gastprofessor an der Universität Budapest im Fachbereich Sprachpraxis, Landeskunde und Sprachdidaktik und ist wissenschaftlicher Kurator der Österreich-Sektion der Forschungsgesellschaft für das Weltflüchtlingsproblem.

Matthias Beck ist seit März 2007 außerordentlicher Universitäts-Professor für Moraltheologie mit Schwerpunkt Medizinethik an der Universität Wien. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Medizin und Spiritualität, medizinethische Fragen wie Embryonenforschung, Klonen, Stammzellforschung, Genetik, Gentherapie, Pränataldiagnostik, Präimplantationsdiagnostik, Biopatente, Euthanasie. Er beschäftigt sich außerdem mit interdisziplinären Fragen in der Medizin, Psychologie, Philosophie und Theologie und mit Existentialethik.

Manfred Wagner ist Ordinarius für Kultur- und Geistesgeschichte an der Universität für angewandte Kunst Wien