Im Zeit-Raum

Wirtschaft 3.0 – innovativ, erfolgreich und gemeinwohlorientiert: Der Großinvestor Charly Kleissner und der Unternehmer Heini Staudinger im Gespräch mit Johannes Kaup.

Charly Kleissner

Charly Kleissner

(c) privat

Der aus Schwaz in Tirol gebürtige Charly Kleissner zählte seit den 1980er Jahren zu den wichtigsten Software-Entwicklern in Silicon Valley/Kalifornien. Zusammen mit Steve Jobs schuf er das Betriebssystem OS X. Im Jahr 2002 zog er sich einige Zeit nach Indien zurück – auch um Wege zu ersinnen, mit seinem Kapital positive Effekte für eine bessere Welt zu erzeugen. Charly Kleissner und seine Frau Lisa starteten in ein zweites Leben. Von den 100 Millionen Dollar, die sie aus Patenten und Aktienverkaufen lukrieren konnten, wurden 70 Millionen in die familieneigene KL Felicitas Foundation und in zwei weitere Organisationen für Social Impact Investments gesteckt. Für Charly und Lisa Kleissner ist es zur Lebensaufgabe geworden, mit ihren an ökologische und soziale Zwecke gebundenen Geldanlagen einen signifikanten Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen.

Vor 25 Jahren gründete der Unternehmer Heini Staudinger sein erstes Geschäft in der Wiener Josefstadt. Angefangen hat alles mit Schuhen. Später kamen dann Stühle, Betten und Möbel dazu. Seit 2000 schreibt die Firma Gewinn, wächst und bietet in der einstigen Krisenregion im Waldviertel mittlerweile rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Geld war für Staudinger Zeit seines Lebens eine Belastung. Um befreiter leben zu können, löste er seine Ersparnisse auf und brachte sein bescheidenes Privatvermögen zu 100 Prozent in die Firma ein. Als die Banken sich weigerten, die für die Firmeninvestitionen nötigen Kredite bereit zu stellen, rief Staudinger Kunden und Freunde zu einem „Crowdfunding“ auf. Hunderte Kunden vertrauten ihm und borgten ihm das nötige Kapital. Doch das Geschäftsmodell ist für die Finanzmarktaufsicht ein „illegales Bankgeschäft ohne Konzession“. Staudinger liegt seitdem im Clinch mit der FMA.

Staudinger unterhält auch zahlreiche firmeneigene Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Er baute Schulen und Krankenhäuser in Tansania und unterstützt Bildungsprojekte für eine nachhaltige Landwirtschaft in Äthiopien.

Wie könnte eine zukunftsfähige Wirtschaft gestaltet werden, die unsere Lebensgrundlagen und die unserer Nachkommen erhält und stärkt? Und: Welche Rolle kommt dabei den Konsumenten und Konsumentinnen sowie der Zivilgesellschaft zu?

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Wiener Zeitung.

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Dienstag, 4. Juni 2013
18:30 Uhr
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