Live@RKH: MÄUSE

1998 und 2009 haben sich Mäuse aufgelöst, nun aber rocken Rubinowitz, Potuznik, Quehenberger und Kern wie neu. Mit Humor. Ohne Ironie.

Mäuse

(c) Hertha Hurnaus

Mäuse, das sind zwei Männer aus Wien, trafen sich 1994 und nahmen sofort eine Platte auf: "John Lennon beim Betreten einer Bar in New York". Ein verstörendes Meisterwerk am Rande der zu jener Zeit enorm prosperierenden Elektronik-Knöpferldreherszene Wiens. Ihr zweiter ("Teen Riot Günther-Strackture", 1997) und dritter Streich ("Made In Japan", 1998) festigten ihren Ruf als Zwitter aus Elektro und Bombastrock bzw. Industrial und Bombaströckchen.

Nach Gigs in Finnland, Portugal, der Ukraine und einer Tour als Vorgruppe der Goldenen Zitronen gründete das Duo ein eigenes Label für zeitgenössische Musik namens Angelika Köhlermann. Der eine von Mäuse heißt übrigens Gerhard Potuznik, er macht eigentlich alles, der andere heißt Tex Rubinowitz, was der macht, ist nicht viel (Flöte, Schalmei). Der gute Mann, auch als Cartoonist und Buchautor tätig, ist allerdings und unzweifelhaft für die zwischen den Polen "introvertiert" und "ekstatisch" pendelnde Gesangsperformance zuständig. Bei Live-Auftritten wird das Duo von Keyboard-Wizard Philipp Quehenberger und Schlagzeuger DD Kern (Fuckhead, Wipe Out u.a.) unterstützt.

1998 wurde die Gruppe Mäuse aufgelöst. 2009 noch einmal. Jetzt ist sie wieder zurück: mit einem Album, das schlicht "Das Judas Evangelium" betitelt ist. Als Vorbote erschien zunächst die EP "Nichts ist besser als Mäuse", ihre bislang populistischste Platte; der von leicht vergorenen Klavierakkorden eingeleitete Quasi-Titeltrack "Nichts ist besser als gar nichts" ist geradezu ein Gassenhauer. Es werden an diesem Abend noch höchst interessante und denkwürdige Gaste erwartet.

Text: Walter Gröbchen

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Der Standard", "thegap", FM4 und Ö1.

Service

Live@RKH: MÄUSE
Mittwoch, 19. Juni 2013
20:00 Uhr
Großer Sendesaal