Das Blühen will nicht enden

Ein klassisches Programm mit Liedern und Gedichten zum Frühling mit Daniela Fally, Peter Matić u.a.

Peter Matic

(c) Ö1 Hörspielabteilung

Von Goethes "Osterspaziergang“ über Walsers "Veilchen" und Hesses "März" bis zu Kästners "Frühling auf Vorschuss" und Buschs "Die Mücken" - Poetisches und Heiteres zum Erwachen der Natur las Burgschauspieler Peter Matić. Sopranistin Daniela Fally sang Lieder von Mozart, Schubert, Strauß sowie von Wolf und Ostermann - darunter Klassiker wie "Die Forelle", "Das Heidenröslein" oder den "Frühlingsstimmenwalzer". Begleitet wurde sie u.a. von Matthias Lademann am Flügel und von Daniel Ottensamer an der Klarinette.

Daniela Fally ist eine Verwandlungskünstlerin der Opernbühne. Sie wirkt als Zerbinetta in der Richard-Strauss-Oper "Ariadne" lasziv und erotisch, sie ist der Inbegriff eines "Wiener Mädels", wenn sie als Adele in der Johann-Strauß-Operette "Die Fledermaus" brilliert und sie beeindruckt als Fiakermilli mit einem echten Spagat. Dann wieder gibt sie sich oft dem Genre Lied hin: Mozart und Schubert heißen hier ihre Favoriten und Hugo Wolf – schwieriger geht's nicht.

Daniela Fally

Daniela Fally

(c) Josef Gallauer

Aber die in Pottenstein/Niederösterreich geborene Sopranistin ist nicht nur eine maschinenhafte Olympia in "Les Contes d'Hoffmann" von Offenbach und eine vor Lebenslust überschäumende Kunigunde in Bernsteins "Candide", sondern auch eine bejubelte Regimentstochter. Immer öfter taucht auch der Name Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden bzw. "Der Rosenkavalier" oder "Arabella" im Terminplan der Sopranistin auf, die soeben mit der Rolle der Adele ein erfolgreiches US-Debüt in Chicago absolvierte und bei den Osterfestspielen 2014 unter Christian Thielemann in ihrer Paraderolle als Fiakermilli neben Renée Fleming besetzt ist.

Daniela Fally ist übrigens auch imstande, aus Nebenrollen ein Ereignis werden zu lassen – etwa wenn sie in der Oper "Capriccio" des heurigen Jahresregenten Richard Strauss die Rolle einer italienischen Sängerin übernimmt. In ihrer nur zehnminutigen Szene wird sie zur zirkusreifen Komödiantin.

Das Grundtempo ihrer Karriere ist gemäßigt – Daniela Fally hat zu viele Kollegen und Kolleginnen erlebt, die als Rising Stars gepriesen wurden und dann als Sternschnuppen rasch "verglühten".

Zum Theater wollte sie übrigens um alles in der Welt. Zu singen begann sie bei den Pfadfindern ("Die Gedanken sind frei … "), als sich Felix Dvorak für sie zu interessieren begann, stand sie nicht nur als Schauspielerin auf der Bühne, sondern zeichnete auch für Inspizienz und Requisite verantwortlich. Fast gleichzeitig wurde sie – nach ihrem Studium an der Musikhochschule in Wien v.a. bei Helena Lazarska – an die Volksoper und an die Staatsoper verpflichtet.

Ihr Einstieg als Fiakermilli beim Debüt von Franz Welser-Möst hat jedenfalls Operngeschichte geschrieben. Und im Grunde repräsentiert Daniela Fally die Linie, die einst eine Wilma Lipp oder später eine Renate Holm verkörperten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang immer auch der Umgang mit der Sprache, die niemals nur Mittel zum Zweck ist.

Peter Matić ist ein Magier in punkto Klangbeherrschung seines Berufes. Er gehört seit Jahrzehnten zum Theater in der Josefstadt bzw. zum Burgtheater, darüber hinaus ist er als Film-Synchronsprecher eine Legende. Spätestens 1982 ist er als Stimme von "Gandhi" Ben Kingsley zu echter Popularität gekommen. Peter Matić ist mit seiner unverwechselbaren Formulierungskunst ebenso ein Ö1 Star wie ein gefragter Vortragender von Hörbüchern.

Jahrzehntelang war der 1937 in Wien geborene Schauspieler in Berlin ("Die Zofen" im Schillertheater 1973) oder München erfolgreich. Matić ist auch regelmäßig bei den Salzburger Festspielen oder in Reichenau engagiert.

Seit einigen Jahren veranstalten die beiden gemeinsame Abende, wo der Formulierungskünstler Peter Matić gemeinsam mit der Verwandlungskünstlerin Daniela Fally auftritt. Nun soll eine solche künstlerische Darbietung auf CD festgehalten werden. Und Sie können bei der "Geburtsstunde" mit dabei sein. Neben dem "Heidenröslein" oder dem "Hirt auf dem Felsen" sind es zweifellos die Hugo-Wolf-Lieder nach Mörike-Gedichten und der "Frühlingsstimmen"-Walzer von Johann Strauß, die besonderen Eindruck hinterlassen werden. Und Peter Matić garantiert allein mit dem "Osterspaziergang" aus Goethes Faust Unvergessliches.

Text: Peter Dusek

Anzeige

Eine Veranstaltung mit Unterstützung der PRIVAT BANK AG der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.

Service

Das Blühen will nicht enden
Sonntag, 4. Mai 2014
11:00 Uhr
Großer Sendesaal

Daniela Fally