Wiener Vorlesungen

Zum Thema "Gesellschaftlicher Umgang mit Demenzkranken" sprachen der evangelische Theologe und Medizinethiker Ulrich H.J. Körtner und die Institutsvorständin für Physikalische Medizin und Rehabilitation im SMZ-Sophienspital Katharina Pils mit Hubert Christian Ehalt.

Katharina Pils

Katharina Pils

(c) Stefan Liewehr

Die steigende Zahl von Menschen, die an Demenz leiden, ist eine der drängenden Herausforderungen an unser Gesundheitssystem wie an die Gesellschaft im Ganzen. Noch immer gibt es für Österreich keine ausgearbeitete Demenzstrategie, die den Betroffenen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft ermöglicht. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die Inklusion von Menschen mit Demenz eine realistische Vision ist oder eine Illusion bleibt.

Inklusion bedeutet, dass nicht die Menschen mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen in den sozialen Zusammenhang eingegliedert, gleichsam "eingepasst" werden sollen, ohne dass die Gesellschaft ihre Normen- und Wertvorstellungen ändern müsste. Vielmehr sollte im gesellschaftlichen Denken und Handeln eine Neuorientierung geschehen, durch die es möglich wird, die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen wahrzunehmen und zu akzeptieren. Parallel- und Sonderwelten (z. B. in stationären Einrichtungen) sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Ist das realistisch?

Ulrich Körtner

Ulrich H.J. Körtner

(c) privat

Die Wiener Vorlesung lotete aus, wie mit diesem Thema in Theorie und Praxis heute umgegangen wird. Im Rahmen der Veranstaltung wurde Ulrich H.J. Körtner der "Wiener Preis für humanistische Altersforschung 2015" verliehen.

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Wiener Vorlesungen.

Service

Wiener Vorlesungen
Mittwoch, 18. November 2015
19:00 Uhr
Großer Sendesaal