Im Zeit-Raum

Johannes Kaup im Gespräch mit Hannes Androsch und Erhard Busek. Was war? Was kommt? Was bleibt?

Hannes Androsch

Hannes Androsch

(c) AIC_Daniel Novotny

Was haben der Sozialdemokrat Hannes Androsch und der Christdemokrat Erhard Busek gemeinsam? Beide waren einst in ihren Parteien tonangebende Minister und Vizekanzler, die unkonventionell dachten und außergewöhnlich agierten. Beide prägten die Politik und mussten ihre Regierungsämter letztlich verlassen, ließen sich aber nicht unterkriegen. Bis heute tragen sie als "Citoyens" viel zur politischen Debatte und zur konkreten Gestaltung der Gesellschaft bei.

Hannes Androsch, der legendäre Finanzminister in der Ära Kreisky, wurde nach seinem Ausscheiden aus der Politik zunächst Generalsdirektor der CA Creditanstalt Bankverein und danach erfolgreicher Industrieller. Kernpunkte seines Firmenimperiums sind die Österreichische Salinen AG im Salzkammergut und AT&S, einer der weltweit größten Produzenten von Leiterplatten, mit dem Headquarter in Leoben. Mit dem global aufgestellten Unternehmen mit Fabriken in Österreich, Indien, Südkorea und China schreibt Androsch nicht nur wirtschaftliche Erfolge, sondern konnte dabei auch hohe Sozial- und Umweltstandards implementieren.

Zusätzlich engagiert sich Androsch in der Forschungsförderung, bei der Bildungsreform und als Mäzen. Vor kurzem erschien seine Autobiografie unter dem Titel "Niemals aufgeben".

Erhard Busek

Erhard Busek

(c) Ernst Weingartner

Erhard Busek, war Bundesparteiobmann der ÖVP, Wissenschaftsminister, Unterrichtsminister, sowie Vizekanzler in der Regierung Franz Vranitzky, bis ÖVP-Granden seine bundespolitische Karriere beendeten und Wolfgang Schüssel zum Nachfolger machten. Doch Busek blieb "Homo politicus": Als Präsident des Instituts für den Donauraum, als Koordinator der "South East European Cooperative Initiative", als Präsident des Europäischen Forums Alpbach (bis 2012), als Promotor von Wissenschaft, Forschung, Kunst und Demokratiereform, als unbequemer intellektueller Zwischenrufer, der - für seine Partei oft ungelegen – unangenehme Wahrheiten offen ausspricht. Über sein Leben erschien letztes Jahr das Buch "Lebensbilder".

Was war? Was kommt Was bleibt? – der inhaltliche Bogen dieses Gesprächs mit Hannes Androsch und Erhard Busek versuchte einen großen Bogen zu spannen von sehr persönlichen Rückblicken auf das politische Leben und die biografische Geschichte, über brennende Gegenwartsfragen bis hin zu den Erfahrungen und Werten die trotz des Wandels bleiben und zählen.

Dabei stellte sich die Frage: Wie soll Österreich weiterentwickelt werden, das einerseits von der europäischen Integration sehr profitiert hat, aber nun in vielen Bereichen vor großen Herausforderungen steht: vom Bildungssystem bis zum Pensionssystem, von Verwaltungsreform bis zur Demokratiereform, von der Integration von Flüchtlingen bis zur Aufgabe der Vertiefung des gemeinsamen Projekts Europa?

Service

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Dienstag, 26. April 2016
18:30 Uhr
Großer Sendesaal