Clara Luzia sitzt auf einem Sessel und streichelt eine getigerte Katze.

Clara Luzia © Christoph Liebentritt

Clara Luzia

Im Rahmen der monatlichen Serie steht die Singer-Songwriterin Clara Luzia mit ihrer Band endlich wieder einmal auf der Bühne des Großen Sendesaals.

Clara Luzia ist eine der herausragenden Vertreterinnen eines feministischen Selbstbewusstseins in der heimischen Pop-/Rock-Landschaft und seit Jahren mit ihrer englischsprachigen Formation ein Fixstern der Szene.

Aus dem nördlichen Weinviertel stammend, gründete Clara vor der Jahrtausendwende u.a. mit ihrer Schwester Veronika Humpel die Formation Alalie Lilt, um sich ab 2005 ihrem Soloprojekt Clara Luzia – das freilich eine Band ist – zuzuwenden. Um ihr Debütalbum "Railroad Tracks" zu veröffentlichen, gründete die Musikerin ihr eigenes Label Asinella Records; und es gab erste Mitstreiterinnen und Mitstreiter, darunter die Musikerin Mika Vember und Alexander Nefzger, einen namhaften Produzenten.

Längst hat sich ein routinierter Band-Nukleus herausgeformt, darunter Claras Ehepartnerin und Schlagzeugerin Cathi Priemer. Bislang sind sieben Alben der im Hörer/innenkreis des Senders FM4 (und mittlerweile auch bei Ö3) viel beachteten Sängerin, Gitarristin (u.a. auch bei der "Familie Lässig"), Komponistin und Texterin entstanden. Ihre spezielle Vorbildrolle wurde auch in Mirjam Ungers Musikfilm "Oh Yeah, She Performs!" gewürdigt. Tatsächlich könnte man Clara Luzia, die Anführerin der gleichnamigen Band – ihrer Band! –, als die prototypische Song-Poetin der Generation FM4 in die Auslage stellen – wäre da nicht eine auf den ersten Blick zurückhaltende, fast schüchterne Frau, die ursprünglich der Provinz und der Gedankenverlorenheit ihrer Kindheit entkommen musste.

Mittlerweile tönt Clara Luzia selbstbewusster, forscher und elektrisierender denn je. Die naive Sturm-und-Drang-Phase der Weinbauern-Tochter ist der Reife und Abgeklärtheit einer urbanen Kriegerin in Sachen Popkultur und Lebenskunst gewichen. Ein Befreiungsschlag, der sich auch live auf der Bühne vermittelt. Zeit, den (Zwischen-)Stand der Dinge wieder in Ton und Bild festzuhalten. Wo könnte das konzentrierter, stimmiger, intimer gelingen als im ORF RadioKulturhaus?

Text: Walter Gröbchen