Porträt von Manuela Macedonia

Manuela Macedonia © Kneidinger Photography

Manuela Macedonia

Bewegt euch! - Warum wir mit Sport besser und länger leben, erläutert Johannes Kaup im Gespräch mit der Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia.

Warum sind sportliche Kinder besser in der Schule? Weshalb haben sportliche Menschen das bessere Gedächtnis? Unser Gehirn ist unser wichtigstes Organ: Denken, Fühlen, Erinnern und Lernen werden hier zentral gesteuert.

Trotzdem widmen wir unserem Gehirn deutlich weniger Aufmerksamkeit als unserem Körper. Dabei ist wissenschaftlich erwiesen: Wie wir die Leistung unseres Gehirns verbessern und erhalten können, ist entscheidend für ein gesundes und langes Leben.

Welche positiven, Auswirkungen regelmäßige Bewegung auf unser Gehirn hat – dabei muss es noch nicht einmal Hochleistungssport sein – erzählt die Neurowissenschafterin Dr. Manuela Macedonia leichtfüßig, verständlich und mit einer Prise Humor.

Sie erklärt, wie wir Stresssymptomen, Übergewicht, Depression und Demenzerkrankungen vorbeugen können und schildert, welchen Einfluss unsere Ernährung auf unsere Denkleistung hat.

Porträt von Manuela Macedonia

Manuela Macedonia © Kneidinger Photography

„Der menschliche Geist funktioniert am besten im Schritttempo“. Das sagte Sören Kierkegaard, der in seinem Leben viel gegangen ist. Wer geht, sieht mehr, lebt länger – und denkt besser. Diese Einsicht von Philosophen wird von der zeitgenössischen Hirnforschung bestätigt. Die italienische Hirnforscherin Manuela Macedonia, die in den Bergen des Aostatales aufgewachsen ist, beschäftigt sich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen Bewegung und Hirnentwicklung.

Schon bei Kleinkindern geht die Steh- und Gehbewegung einher mit der Entwicklung des Denkens und der Sprache. Wenn wir uns bewegen, regen wird die Produktion neuer Gehirnzellen an. Mit regelmäßiger Bewegung wie Laufen, Walken und Wandern können wir die Entwicklung von Stammzellen anregen, die im Hyppocampus produziert werden. Diese Stammzellen sind auch imstande, krank gewordene Zellen zu reparieren.

Wenn wir uns bewegen, stärken wir unser Gedächtnis, denken besser und schützen uns vor Demenz. Dazu brauchen wir keine Medikamente und es gibt auch keine Nebenwirkungen. Nur unser Gehirn sagt „Danke“. Die an der Uni Linz forschende Neurowissenschaftlerin Manuela Macedonia hat nach dem sensationellen Erfolg ihres Buches „Beweg dich und dein Gehirn sagt Danke“ (Verlag Brandstaetter) mit „Runter vom Sofa“ ein weiteres wissenschaftlich fundiertes Buch vorgelegt, in dem sie unterhaltsam und witzig das Wissen über die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Gesundheit und Gehirnentwicklung komprimiert.

Manuela Macedonia promovierte an der Universität Salzburg über die Auswirkungen von Bewegung auf das Gedächtnis. Am Max-Planck-Institut für Neurowissenschaften Leipzig arbeitete sie zu den Vorteilen des sensomotorischen Lernens. Derzeit ist sie an der Universität Linz tätig. Sie selbst läuft beinahe täglich: aber, wie sie betont, nicht für ihre Figur, sondern für ihr Gehirn.

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