Good Wilson

(c) Yavuz Odabas

ABSAGE: Live@RKH: Good Wilson

Das Dream-Pop-Kollektiv Good Wilson steht für traumverlorene, schwelgerische Songs, die mit Fragilität und Gitarrensound überzeugen.

"Sky Gaze" – das ist das Etikett, das Good Wilson ihrer Musik selbst geben. Was dürfen wir uns darunter vorstellen? Pop. Genauer gesagt: Dream Pop. Also traumverlorenen, schwelgerischen, zärtlichen Pop zum Quadrat, zum In-den-Himmel-Starren und Die-Seele-baumeln-lassen. Oder, wie kundige Kollegen der Grazer Initiative Platoo es beschrieben: "Ätherische, aber doch eingängige Texturen verleiten zum völligen Ausklicken aus dem Alltag und ermöglicht die Flucht in eine persönliche Parallelwelt." Oder FM4: "Good Wilson schreiben Songs für einsame Menschen. Vielleicht ist ihr Gitarrenpop deshalb so schön."

Die Parallelwelt von Good Wilson besteht seit 2019 – der Bandname ist von einer imaginierten Freundes-Figur im Tom-Hanks-Film "Cast Away" abgeleitet. Hinter dieser Idee und einigen mehr stecken Günther Paulitsch, Alex Connaughton, Mario Fartacek und Julian Pieber. Teils aus Graz, aus Salzburg und aus Wien. Musik machen die vier schon ewig – unter anderem als Mitglieder großartiger Bands wie Mynth oder Polkov. "Die vorherrschende beispiellose Überstilisierung und Selbstinszenierung vieler Privatpersonen, aber natürlich auch vieler Bands ersparen uns Good Wilson", konstatierte Lisa Schneider von FM4 nach Inspektion der Facebook-Seite des Quartetts. "Understatement ist eine gute Sache." Gemeint ist damit, dass das Quartett weitgehend ohne große Worte, Marketingschmähs und Erwartungshaltung auskommt. Offensives Slackertum? Zu den selbsterklärten Interessen der Band gehören "Sim City 2000" und Skygazing. Passt!


"Gut träge Saitenzelebrierung, die wohltönende Feierabendmusik, vollmundig, warm, weich und zum Hinweinwickeln" also, um noch mal Lisa Schneider zu zitieren. "Endlich wieder analog. Es rieselt gut dahin, so schlicht und leicht ist dieser Popentwurf." Die Fragilität und Harmonik der Songs entsteht quasi instinktiv, wie Günther Paulitsch stellvertretend für das Good-Wilson-Kollektiv erzählt. "Wohin es gehen sollte, war nie das Thema. Da haben wir uns glücklicherweise von Anfang an blind verstanden, weil wir alle gut befreundet waren und sind. Entstehen tun die Songs so: Ich nehme Demos auf und schreibe die Songs zu Hause und bringe sie schon in einem relativ fertigen Zustand in den Proberaum, wo wir dann gemeinsam daran weiterarbeiten. Jeder gibt dann sein Etwas dazu, man arrangiert gegebenenfalls gemeinsam weiter. Der Input eines jeden fließt in den Prozess mit ein. Das ist die Banddynamik." Live wird das hoffentlich noch deutlicher sicht- und hörbar.

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In Kooperation mit The Gap, FM4 und Ö1.