Portrait von Paulus Manker

(c) Paulus Manker

Aus dem Archiv: Paulus Manker

In dieser Ausgabe gibt Multitalent, Provokateur und Enfant terrible Paulus Manker bei Christian Reichhold und Regina Nassiri Einblicke in sein bewegtes Leben. Als weiteren Gast erwarten wir Schauspielerin Martina Ebm.

Paulus Manker wurde als Sohn des Regisseurs Gustav Manker und der Schauspielerin Hilde Sochor geboren, der er 2004 den Dokumentarfilm "Die Seele brennt heut wieder sehr" widmete. Nach dem Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar, wo die Volksschauspielerin Susi Nicoletti seine Lehrerin war, begann in den frühen 80er Jahren seine Theaterkarriere, die ihn mit klassischen und modernen Rollen ans Wiener Burgtheater, Münchner Residenztheater, Hamburger Schauspielhaus und zu Regisseuren wie Peter Zadek, Claus Peymann und Luc Bondy führte.
Als Filmschauspieler debütierte Manker 1979 in Michael Hanekes "Lemming" (TV) und spielte unter Haneke weiters in "Code inconnu" und "Das Schloss".
Als Regisseur experimentiert Manker mit Psycho-Schockern ("Schmutz", "Weiningers Nacht") und bindet Zuschauer:innen in seine aggressiven multimedialen Theaterstücke mit ein. Mankers Generalthema ist der schleichende Wahnsinn einer Gesellschaft, der er einen Zerrspiegel vorhält. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet Manker als Theaterregisseur mit dem israelischen Autor Joshua Sobol, mit dem 1995 "Grottenbahnfahrt ins Grauen" (über Hans Frank, Generalgouverneur von Polen im Zweiten Weltkrieg), 1996 "Alma" (50 Szenen an mehreren Schauplätzen über Alma Mahler-Werfel), 2000 "F@lco - A Cyber Show" (über den Rocksänger Falco) und 2003 in Tel Aviv "iWitness" (über israelische Kriegsdienstverweigerer) entstanden.
Die auf der Bühne erprobte Geschichte um Alma Mahler-Werfel setzte Manker 1999 in der TV-Mini-Serie "Alma – A Show Biz ans Ende" um; er spielt den Maler Oskar Kokoschka.
"Alma" ist eine der erfolgreichsten und ungewöhnlichsten Theaterproduktionen, die jemals in Österreich entstanden sind – ein interaktives Theaterstück und eine exklusive Party in einem.

Martina Ebm

Martina Ebm (c) ORF Thomas Ramstorfer

2011 besetzte Paulus Manker Martina Ebm als junge Alma im Polydrama „Alma – A Show Biz ans Ende“, eine Rolle, mit der Martina Ebm österreichweit Bekanntheit erlangte. Martina Ebm studierte nach der Matura Theater-, Film- und Medienwissenschaften, spielte jedoch während ihrer Studienzeit bereits an mehreren Off-Theaterbühnen, wie z.B. dem Schubertheater oder dem Schauspielhaus. In der Verfilmung des Kurt-Palm-Romans „Bad Fucking“ war sie 2013 in einer der Hauptrollen zu sehen, als Caro Melzer erreichte sie mit der erfolgreichen TV-Serie „Vorstadtweiber“ ein großes Publikum in Österreich und Deutschland.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit ORF 2 und dem Multimedialen Archiv des ORF.
In Kooperation mit der Tageszeitung "Die Presse".