(c) Theresa Pewall
On stage: Franui und Nikolaus Habjan
MO | 28 02 2022 | 19:30 Uhr
Großer Sendesaal
Die Veranstaltung ist ausverkauft, aber im VIDEOSTREAM live auf unserer Webseite zu sehen und live in Ö1 zu hören.
Eintritt: EUR 37,–
Ermäßigungen:
ORF RadioKulturhaus-Karte 50%, Ö1 Club 10%
Der gefeierte Puppenspieler, Regisseur und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan und die famose Musicbanda Franui spielen einen Abend mit Liedern des großen österreichischen Liedkomponisten, Menschenkenners und Wortakrobaten Georg Kreisler (1922-2011) – mit Puppen, Gesang, bitterbösen Texten und der schrägen Klangbatterie aus Hackbrett, Harfe, Zither, Violine, Kontrabass, Akkordeon sowie allerlei Holz- und Blechblasinstrumenten.
Wichtigste Protagonistin des Abends ist "Lady Bug", eine von Nikolaus Habjan geschaffene Soubrette höheren Alters, die vorgibt, mit Franui seit 15 Jahren auf Abschiedstour zu sein (in Wahrheit sind es freilich schon 17 Jahre). Sie widmet ihre einzigartige Ausdruckskraft hingebungsvoll dem Liedschaffen Kreislers und ist dabei aufbrausend, selbstherrlich, genialisch, wiewohl sie sich auch liebenswert und charmant geben kann. Im Lauf des Geschehens allerdings wird der Diva ihr Künstlername zum Verhängnis: Denn "Lady Bug" heißt nicht nur "Marienkäfer", sondern lässt auch an das Wort "Programmfehler" denken. Und wohl oder übel muss sie erkennen, dass man nur mit ihr spielt.
Georg Kreisler, dessen Geburtstag sich 2022 zum 100. Mal jährt, war ein in Wien geborener Komponist, Sänger und Dichter jüdischer Herkunft. 1938 musste er mit seiner Familie in die USA emigrieren und wurde 1943 US-amerikanischer Staatsbürger. 1955 kehrte er nach Europa zurück. Zeit seines Schaffens sah er sich mit scharfem Gegenwind konfrontiert. Mehr als zehn Jahre nach seinem Tod erweisen sich seine scharfzüngigen Diagnosen immer noch als gnadenlos hochakuell, sowohl in seinen bekannten "Everblacks" wie "Tauben vergiften", "Wien ohne Wiener" oder "Der Staatsbeamte" als auch in weniger geläufigen Liedern wie "Der Mensch muss weg" oder "Meine Freiheit, deine Freiheit". – "Ich werd' dir sagen, was ich heutzutag' als freiheitlich empfind", heißt es da, "die Dinge so zu lassen wie sie sind."
Info:
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