Michael Musalek

VON HASEN

Auf eine Melange mit Musalek

Einsamkeit und ihre Folgen – zur Sozialästhetik des Alleinseins und Alleingelassen-Werdens

Prof. Musalek differenziert beim Thema "Einsamkeit" zwischen "allein sein" und "dem allein gelassen sein". Allein sein kann etwas sehr schönes sein, vor allem dann wenn es ein und selbstbestimmtes ist, man kann dabei zur Ruhe kommen und wieder zu sich selbst finden. Das ist durchaus positiv zu werten. Allein gelassen zu werden hat hingegen wird in der Regel als negativ erlebt und ist oft Ursache für eine zunehmende soziale Isolation. Man kann sich auch als allein gelassen erleben, obwohl Mitmenschen anwesend sind, z. in Städten und Wohnhäusern. Die Auswirkungen davon sind nicht zu unterschätzen: allein gelassen werden und soziale Isolation fördern und befeuern Depressionen, Angststörungen und paranoide Entwicklungen. Studien belegen, dass Kontaktmangel zu Erkrankungen und negativen gesundheitlichen Folgen bis hin zu Wahnentwicklungen führen können, da man nicht von außen nicht korrigiert wird. Wir sind genuine Gemeinschaftswesen und immer auch auf andere angewiesen, die soziale Anbindung ist eine gesundheitliche Notwendigkeit für uns. Die Pandemie und die damit verbundene soziale Distanzierung hat diese Problematik rund um die soziale Isoliertheit noch stärker ans Tageslicht gebracht.
Moderiert wird der Abend von Haimo Godler (Ö1).