FLAMMeS

FLAMMeS (c) Karin Gruber

FLAMMeS: Zwischen Himmelsturz und Höllenvision

Die Band um den vielfach ausgezeichneten Jazztrompeter Franz Koglmann bringt Texte von John Milton und William Blake als expressive Musik-Performance auf die Bühne.

Die zum Teil drastischen, bildgewaltigen Schilderungen des Puritaners John Milton (1608–1674) in seinem Epos "Paradise Lost" überraschen bis heute, ebenso wie die poetischen und radikal visionären Antworten von William Blake (1757–1827), der in "The Bible of Hell" die orthodoxen Moralvorstellungen seiner Zeit mit Geist, Witz und Sinnlichkeit hinterfragt. Ausschnitte aus beiden Werken bilden die literarische Grundlage dieses Abends, begleitet von ausgewählten Illustrationen Blakes, die den visuellen Rahmen der Performance setzen.

Die Jazz-Impro-Band FLAMMeS verleiht diesen biblisch-transzendentalen Szenen eine weltlich-sinnliche Lesart. Es treten Musik und Text in einen intensiven Dialog: die Stimm-Performance von Andreas Donhauser trifft auf live improvisierte Klanglandschaften, bei denen die Musik mitunter zurücktritt – nur um dann umso eruptiver zu lodern.

Mit der Beteiligung von Franz Koglmann, einem profilierten Vertreter des europäischen Jazz, erweitert sich das Spektrum der Band hin zu kammermusikalischer Dichte und feiner ironischer Brechung – ohne dabei den offenen, stilübergreifenden Charakter der Grundformation zu verlieren. Paradise goes Jazz – ein Abend zwischen Klangvision, Textkunst und musikalischer Entgrenzung.