Live@RKH: Plexus Solaire & Monk
Nach dem ersten Hinhören könnte man vermuten, die Band Plexus Solaire stamme aus Paris, Nizza oder Strasbourg. "Sans détours", das aktuelle Album, versammelt Chansons, die ausschließlich in französischer Sprache dargebracht werden. Ein spezieller Tick, wo die vier Bandmitglieder doch alle an der Donau aufgewachsen sind? Ja und nein. Denn es geht dem Quartett um ein spezielles Lebensgefühl, das des "savoir vivre", das sich zwischen Bohème und Revolution, zwischen Chablis und Chateau am trefflichsten einrichten lässt.
"Crois-tu que j´aie peur de la vie?" ("Glaubst du, ich hätte Angst vor dem Leben?") fragt Sänger Vincent Wohinz im Song "Peur", während in "Perdu" genüsslich die Folgen einer exzessiven Partynacht nachzeichnet werden. Die Ambivalenz des Daseins zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette Oeuvre - ohne Irrwege, "Sans détours"! Über neun Monate hindurch bastelte die Band mit den Produzenten Guru (u. a. The O5, Billy Rubin Trio) und Dietz Tinhof (u. a. Brian Eno, Falco, Sofa Surfers) und diversen internationalen Gästen an ihrer bereits dritten Veröffentlichung. Das Ergebnis: ein eigenwilliges, charmantes Pop-Album. Live schlagen Plexus Solaire Klänge an, "bei denen die Leute freudestrahlend zu mitunter traurigen Texten mitsingen und ihre Knie tanzend der Melodie ergeben" (Der Standard).
Monk
Monk fügen sich gut in den frankophilen Kontext. Im Herbst 2006 hat das Grazer Trio rund um Mastermind Georg Hartwig sein zweites Album "Jeux De Nuit" herausgebracht ("Spiele der Nacht" oder auch, doppeldeutig, "Schattenspiele"). Der Klangkosmos von Monk, die sich selbst als "Grenzgänger zwischen Band und Kunstkollektiv, Electronica und Rock, Swinging Sixties und Smashing Pumpkins, Poesie und Profanität, Avantgarde und Pop" sehen, ist zart, aber dennoch vital, berückend und augenblicklich überzeugend - man höre etwa den FM4-Dauerbrenner "Fuck I Still Love You".
Sängerin Susanna Sawoff erzählt darin von Augenblicken, Begegnungen und Momenten einer Nacht - aus drei Perspektiven. Mit einer Konstante: Intimität, Vertrautheit, Freundschaft. "Monk sind das, womit schon keiner mehr rechnen wollte: eine heimische Band, die Popmusik auf internationalem Niveau macht." (musicnet.at).
Text: Walter Gröbchen
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Der Standard", "The Gap", FM4 und Ö3.
Live@RKH: Plexus Solaire & Monk
15. September 2007
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
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