Live@RKH: Albin Janoska

Er gilt manchen als "der neue Zawinul". Albin Janoska, der vorjährige Gewinner des "Amadeus Academy Award", vermengt Blues und Soul mit Einflüssen aus der elektronischen Szene. Im Konzert waren Songs aus dem jüngsten Album zu hören.

Die Sprache des Funk, sagt Albin Janoska, versteht die ganze Welt! Jeder Hörer ein Empfänger. Jeder Musiker ein Sender. Und Funk ist das Thema, um das sich sein aktuelles Album dreht. Housiges Uptempo, entspannter Downbeat und knüppelharter Groove ziehen sich wie ein roter Faden durch "Le Grand Baheux".

Ein Longplayer, schnörkellos, so dicht wie fein gewoben und doch äußerst kontrastreich, voller griffiger Hooks, die den Songs auch einen deutlichen Pop-Appeal verleihen. Frische Sounds, die jedem Ambient-Club gut zu Gesicht stehen. Reduzierte Eleganz als persönliche Note. Das klassische Songwritertum wird durch jeweils passende Gastsänger ausgebaut.

Der Eindruck eines Flickwerks kommt durch die enge Zusammenarbeit mit den vertretenen Musikern (u.a. Groove Collective aus New York, die eine Grammy-Nominierung für das beste Jazz-Album des Jahres 2007 erhielten) und die Liebe zum filigranen Arrangement erst gar nicht auf. Albin Janoska hat mit "Le Grand Baheux" ein Album in petto, das tanzbar, melodisch komplex, lyrisch anspruchsvoll und klanglich auf einem hohen Level ist. Geduld und Ruhe, den geeigneten Moment abzuwarten, haben sich als lohnende Tugenden erwiesen.

Zahlreiche Remixes, Studioaufnahmen und Liveauftritte für Nigel Hayes, Count Basic, Rodney Hunter, Kelli Sae, Groove Collective, Alan Parsons, Trilok Gurtu, Sofa Surfers, Madrid de los Austrias oder Richard Dorfmeister prägen das musikalische Schaffen des Wieners und spiegeln sein breites Spektrum als Produzent, Remixer, Musiker und Komponist wieder. Auch seine bestens eingespielten Bühnen-Mitstreiter (darunter Schwester Juci, l´enfant terrible alias Vera Böhnisch und Kelli Sae am Mikrofon) haben einen direkten Zug hin in Richtung Finger-, Hals- und Beinmuskulatur jeglicher Zuhörerschaft. "Jazzfunk der schummrig-schmatzenden Sorte, wie er in den 70ern groß gemacht wurde. Soundästhetisch hat Janoska dieser Zeit so einiges abgehört. Insbesondere Joe Zawinuls fetten Keyboardssounds aus seiner Zeit bei Miles Davis haben es ihm angetan." (Tonspion).

Text: Walter Gröbchen

Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Der Standard", "The Gap", goTV und FM4, unterstützt von Ottakringer.

Live@RKH: Albin Janoska
Dienstag, 5. Februar 2008
19:30 Uhr
Großer Sendesaal

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