Live@RKH: Sigi Maron & Rocksteady Allstars
Sigi Marons Comeback ist keines der üblichen, meist rein kommerziell motivierten. Krankheitsbedingt ist Maron über zehn lange Jahre nicht aufgetreten. Die Rückkehr des wortgewaltigen, impulsiven und geliebt-gefürchteten Liedermachers, der seit seiner Jugend im Rollstuhl sitzt, darf als kräftiges Lebenszeichen gewertet werden. Im RadioKulturhaus trat Sigi Maron mit den Rocksteady Allstars auf - Ska und Reggae in Verbindung mit Maron-Texten (u.a. aus dem neuen Buch "Fahrrad gegen Mercedes. Gedichte und so", erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz), eine frische, unorthodoxe und vergnügliche Kombination.
Den Wandel vom Rock'n Roll-lastigen Liedermacher zur jamaikanischen Musik erklärt er so:
"Auf der Intensivstation, wo ich den Sommer des vorigen Jahres verbringen durfte, war ich schon mit einem Fuß über dem Jordan, da erschien mir Bob Marley und sagte - no net Maron, du host jo no nie Reggae g'macht... Ein Monat später habe ich durch Zufall mit der wunderbaren Band The Rocksteady Allstars ein paar Lieder probiert und gleich vom ersten Moment an hats gefunkt. Die hervorragenden Musiker, Georg Stögermayer - Gitarre, Matthias Sramek - Gitarre, Andreas Juran - Ziehharmonika, Ritchi "Rastafara" Ruzicka - Keyboards, Harald Alexa - Schlagzeug (Österreichs einziger Schlagzeugkabarettist) und der Bandleader Heinz Steurer - Bass, der ruhig und ausgeglichen für alles sorgt, sind ein wunderbarer Rückhalt für mich und tragen mich musikalisch auf Händen durch das Programm."
Von Marons Bissigkeit gegen die Mächtigen ist nichts verloren gegangen. Sein Mitgefühl für die an den Rand der Gesellschaft Gedrängten hat sich noch verstärkt. "Einer der allerdümmsten Sprüche, die ich mir immer wieder anhören muss: " Wer mit 20 nicht revolutionär, ist mit 50 reaktionär". Das sage mal einer dem Karl Heinz Böhm. Die Umdeutung des Begriffes guter Mensch als Gutmensch stört mich nicht, denn das Gegenteil ist dann wohl der Blödmensch oder der Bösmensch, auch Arschloch genannt."
1944 in Wien geboren, wuchs Sigi Maron mit sechs Geschwistern in Gneixendorf bei Krems auf. In den siebziger Jahren reifte er im Umfeld der "Arena"-Bewegung zum sozialkritischen Liedermacher heran. In Zusammenarbeit mit den Schmetterlingen, später mit dem Kevin Coyne-Produzenten Bob Ward und Konstantin Wecker schuf er zeitlos gültige Meisterwerke wie "He Taxi", "5 vor 12" oder "Unterm Regenbogen". Die Single "Geh’ no net fort" rangierte 1985 zehn Wochen lang in den Charts.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Der Standard", "The Gap" und goTV. Powered by Ottakringer und Raiffeisen Club.
Sigi Maron & Rocksteady Allstars
Mittwoch, 21. Jänner 2009
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
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