Klassische Verführung: Friedrich Cerha
Friedrich Cerha, der 1958 mit Kurt Schwertsik das Ensemble "die reihe" gründete, festigte seinen Ruf mit seinen Interpretationen der Werke von Alban Berg, Arnold Schönberg und Anton von Webern. Die Affinität zu den Werken der Zweiten Wiener Schule gipfelte in der Fertigstellung von Alban Bergs Oper "Lulu", für die Cerha die Instrumentation des 3. Akts vollendete und die Lücken ergänzte. Cerha gilt inzwischen auch aus internationaler Sicht als der bedeutendste zeitgenössische Komponist Österreichs, was sich zuletzt in der Verleihung des "Leone d’Oro" (Goldenen Löwe, Venedig 2006) ausdrückte.
Cerhas "Momente" bestehen aus Abschnitten, von denen jeder seinen spezifischen Charakter hat, sein eigenes Tempo, seine Rhythmik und seine Melodik. Dazu Cerha: "Wichtig war mir der dramaturgische Bogen, der sich über alle schroffen Gegensätzlichkeiten spannt und ich hoffe, dass in der Rezeption im Ablauf des Geschehens die immanente Logik verstanden wird und sich das Stück als überzeugende Einheit darstellt."
Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz und Dirigent Bertrand de Billy diskutierten in der "Klassischen Verführung" über Struktur, Charakter und Wahrnehmung von Friedrich Cerhas "Momente", die im zweiten Teil der Veranstaltung zur Gänze vom Radio-Symphonieorchester aufgeführt wurden. Der Komponist war dabei anwesend.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Die Presse" und dem Wiener Stadtschulrat.
Klassische Verführung: Friedrich Cerha
Mittwoch, 20. Februar 2008
19:30 Uhr
Großer Sendesaal
Links
Die Presse
RSO Wien