Live@RKH: [koe:r]

Susanna Ridler alias koe:r im Konzert - eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit Elektronik, Pop und Jazz. Songs mit einer dem TripHop der späten 90er Jahre ähnlichen, melancholisch-downbeatigen Klangcharakteristik.

Susanna Ridler lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Schauspiel und arbeitete einige Jahre am Theater, bevor sie ihr Gesangs- und Musikstudium in Maastricht, Amsterdam und Los Angeles absolvierte. In den letzten Jahren beschäftige sie sich intensiv mit den Möglichkeiten, am Computer ein Klangbild zu entwickeln, um ihren eigenen Kompositionen wie auch Bearbeitungen von bekannten Songs eine unverwechselbare Färbung geben zu können. Die erste Veröffentlichung war folgerichtig eine sehr persönliche Version des Gershwin Songklassikers "Summertime".

Nun tritt sie mit dem Projekt koe:r ins Rampenlicht medialer Aufmerksamkeit. koe:r ist das Ergebnis einer langen Suche Tradition und Moderne zu verknüpfen und dabei einen individuellen Stilzugang zu finden. In ihren Stücken entwirft Ridler am Computer artifizielle Klanglandschaften, die sie mit (von ihr) remixten Soli hochkarätiger Musiker kombiniert. Selbst aufgenommenes Audiomaterial trifft auf die Möglichkeiten, die der Computer bietet – mit all seinen Methoden wie Sampling & Sound-Verfremdung.

So finden sich auch altbekannte Songs wie zb „Summertime“, „Fever“ oder „Corcovado“ undogmatisch auf eine überraschend neue musikalische Ebene gehoben

Live war koe:r im RKH audiovisuell zu erleben. Jeder Song wurde durch ein individuelles Live Video von Franziska Mayr-Keber (alias fomoke) unterstützt, das in Auseinandersetzung mit der Musik entstanden war und mit minimalistischen Mitteln direkt auf die Musik Bezug nahm.

Die musikalische Live Umsetzung der computergenerierten Klangwelt bestach in spannender Besetzung, mit viel Raum zur Improvisation durch Facetten-Reichtum: Helmut Neugebauer- Sax & Flöte, Florian Kmet- Gitarre, Alexander Lackner- Kontrabass, Susanna Ridler- Laptop, Efx, Stimme.

"Ihre Zeitlupenästhetik birgt jene tiefgekühlte soulfulness, mit der auch Sidsel Endresen und David Sylvian bezirzen..." (Samir Köck).

Text: Susanna Riedler & Walter Gröbchen