Vom Absturz zum Neuanfang
Die Krise auf den Finanzmärkten führte infolge milliardenschwerer Kreditausfälle das globale Geldsystem an den Rand des Abgrunds. Sie ist eine Folge einer jahrelangen Deregulierungspolitik, undurchsichtiger Finanzprodukte und mangelnder Kontrolle bei den verantwortlichen Akteuren an den Börsen. Die schwerste Finanzkrise seit 1929 unterscheidet sich von früheren Krisen vor allem dadurch, dass sie - neben den zahlreichen Pleiten von Großbanken und Versicherungsinstituten - weltweit schwerwiegende Folgen für die Realwirtschaft hat. Die Wirtschaftskonjunktur ist dadurch massiv eingebrochen und ein Ende der Abwärtsspirale noch nicht in Sicht. Weltweit pumpen die Regierungen Milliarden Dollar und Euro an Steuergeldern in das marode Bankensystem und in die Wirtschaft, um das Vertrauen auf den Märkten wiederzugewinnen.
Die Geduld vieler Steuerzahler, die für die Versäumnisse letztlich geradestehen müssen, ist am Ende. Immer lauter werden Forderungen nach einer Reform des Finanzsystems, die sich an den ethischen Kriterien der Nachhaltigkeit ausrichtet. Seit einigen Jahren bieten manche Banken auch ethische Geldveranlagungen an, weil immer mehr Konsumenten erkannt haben, dass sie mit ihrem Geld auch ökonomische Prozesse mitsteuern können. Dies kann als erster bescheidener Schritt zu mehr Transparenz und demokratischer Mitbestimmung auf den Finanzmärkten gesehen werden.
Zum Thema sprachen Günter Bergauer, Vorstandsdirektor und Mitglied des Ethikbeirates im Bankhaus Schelhammer & Schattera, Christian Felber, Wirtschaftspublizist, Finanzexperte und Gründungsmitglied von attac Österreich, Markus Weigl, Geschäftsführer der Superfund Consulting GmbH, Mitglied der Expertengruppe "Financial Education" der EU-Kommission, Katharina Sammer Expertin für nachhaltigen Finanzmarkt bei der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), Koordinatorin der Plattform "Ethisch-ökologisches Investment" und Klaus Gabriel, Sozial- und Wirtschaftsethiker an der Universität Wien, Vorsitzender der Plattform "Corporate Responsibility Interface Center" (CRIC) für ethische Investoren. Moderation: Johannes Kaup.
Eine Veranstaltung mit Unterstützung des Bankhauses Schelhammer & Schattera.
Das Weltfinanzsystem - Vom Absturz zum Neuanfang. Ist ethisches Investment ein Ausweg aus der Krise?
Donnerstag, 16. April 2009
18:30 Uhr
Großer Sendesaal
Link
Bankhaus Schelhammer & Schattera