Opernwerkstatt: Anja Silja
1959 als 19-jährige für die Senta im Fliegenden Holländer von Wieland Wagner engagiert, wurde Anja Silja über Nacht berühmt. Sie provozierte nicht nur durch ihr helles "trompetenhaftes" Singen (über alle Fachgrenzen hinweg) sondern auch durch ihr "Outfit"; die schlanke, hoch gewachsenen Sängerin trug als erste Miniröcke, betonte ihre fast knabenhafte Figur und reizte mit ihren goldblonden Haaren ebenso wie mit ihren markigen Aussprüchen.
Sie sang die Königin der Nacht - mit der sie 1959 auch an der Wiener Staatsoper debütierte - und zugleich die Salome, Isolde und Elektra. Wenn ihr der ganze Rummel zu viel wurde, sprang sie in einer legendären Salome-Vorstellung einfach in die Zisterne und weigerte sich weiter zu singen. Niemand - auch nicht ihre Fans - hätte damals gedacht, dass Anja Silja erst am Beginn einer Marathon-Karriere stand.
Heute verkörpert sie weiterhin äußerst erfolgreich die "alten, wilden Frauen" der Opernbühne: die Kabanicha, die Küsterin oder die Gräfin in Pique Dame, also auch jene Rolle, mit der sie es an der Wiener Staatsoper zum 50-Jahre Jubiläum gebracht hat.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Die Furche".
Opernwerkstatt: Anja Silja
Sonntag, 21. Juni 2009
11:00 Uhr
Großer Sendesaal
Link
Die Furche