Im Zeit-Raum: Zu Fuß um die halbe Welt

Der "Weltenwanderer" Gregor Sieböck steht für Global Change und das Abenteuer eines ökologisch verantwortlichen Lebensstils. Über die Erfahrungen seiner Fußreisen und seine Denkansätze sprach er mit Johannes Kaup.

Große Visionen beginnen mit einer Sehnsucht. Im Jahr 2003 hat der damals 26jährige Absolvent der Wirtschafts- und Umweltwissenschaften Gregor Sieböck die Vision, einen einfachen und bewussten ökologisch verantwortlichen Lebensstil zu verbreiten. Gandhis Satz "Sei du die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest" ist dabei leitend. Sieböck wollte zeigen, wie es möglich ist, mit einem möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu leben und welche Alternativen für einen umweltverträglichen Lebensstil es weltweit bereits gibt.

Aus seiner Heimatgemeinde Bad Ischl macht sich Gregor Sieböck auf den Weg - zu Fuß. Drei Jahre lang dauert seine Reise auf Schusters Rappen, die ihn durch vier Kontinente führt. Auf dem Jakobsweg wandert Sieböck durch Europa bis nach Spanien und Portugal. An der Südspitze Amerikas durchquert er die Weiten Patagoniens. Im Hochland der Anden folgt er den Spuren der alten Inkastraße von Peru nach Ecuador. In Nordamerika wandert er entlang der kalifornischen Küste, wo er den Geschwindigkeitsrausch der Moderne erlebt. Auch jenseits des Pazifiks führt ihn sein Weg zu den Tempelbergen Japans und die urtümliche Wildnis Neuseelands.

Höhen und Tiefen erlebt er nicht nur im Außen, sondern auch seelisch. Zeiten langer Einsamkeit und großer Entbehrungen wechseln sich ab mit glückhaften Begegnungen und purer Lebensfreude. Er staunt über die Schönheit der Natur und macht tiefe spirituelle Erfahrungen. Am Ende seiner Reise - nach 17.500 Kilometern - ist Gregor Sieböck nicht nur um zahlreiche Erfahrungen und Abenteuer reicher, sondern auch weiser geworden. Der Weltenwanderer ist zu einem Wanderer zwischen den Welten geworden.

Gregor Sieböck, Jahrgang 1976, hat Wirtschaftswissenschaften in Österreich, den USA und Kuba studiert. Danach studierte er Umweltwissenschaften Stockholm. Er arbeitete für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP und das schwedische Energieministerium über erneuerbare Energiequellen und Energieeffizienz. Seit 2003 ist er mit seinem Projekt "Global Change" als Weltenwanderer unterwegs.

Text: Johannes Kaup