Im Zeit-Raum: Wolf Büntig
Wenn Beziehungen scheitern, wenn Menschen Jobs, Geld, Status oder Freunde verlieren, wenn Krankheit oder Schicksalsschläge das Leben überschatten, oder wenn andere einen dazu bringen, etwas zu tun, das man selbst nicht will: In all diesen Fällen beschleicht einen das Gefühl, ein Opfer zu sein. Nicht in jedem Fall, aber doch öfter als man meint, hat man es aber selbst in der Hand, ob man dauerhaft leidet und das Selbst von der Opferrolle bestimmen lässt.
Der Weg aus der Opferrolle beginnt mit der Entdeckung und der Besinnung auf das eigene menschliche Potenzial. Je mehr ein heranwachsender Mensch sein Potenzial dank eines unterstützenden Umfeldes entfalten kann, umso mehr wird er zur Person, durch die seine wesentliche Natur hindurch tönt (lat. personare = widerhallen). Je weniger er im Ausdruck seiner Eigenart unterstützt wird, desto mehr ist er den Normen derer unterworfen, von denen er in seiner Entwicklung abhängig ist und desto mehr verkümmert sein ureigenes Potenzial.
So lernen die meisten schon in der frühen Kindheit Rollen zu spielen und sich selbst so zu sehen, wie sie von ihren Lebenserhaltern gesehen werden. Das Problem dabei: Allmählich identifizieren sie sich mit den Rollen, die sie ihnen zuliebe spielen und machen sich immer wieder zu denselben, indem sie immer dasselbe tun. So aber entsteht ein Selbstbild, das nicht ihrer wesensgemäßen personalen Wahrheit entspricht.
Wolf Büntig, geb. 1937, ist Arzt und Psychotherapeut, Lehrtherapeut für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Gestalttherapie, Bioenergetik und Balintgruppen. Er entwickelt, praktiziert und lehrt Potenzialorientierte Psychotherapie. Er hat mit der Psychotherapeutin Christa Büntig das ZIST in Penzberg aufgebaut. Das ZIST ist ein Zentrum für persönliche und berufliche Fortbildung zur Entwicklung von menschlicher Kompetenz durch potenzialorientierte Selbsterfahrung in Lebenshilfe, Coaching und Psychotherapie.
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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Wiener Zeitung und TW1.
Service
Im Zeit-Raum: Wolf Büntig
Donnerstag, 23. September 2010
18:30 Uhr
Großer Sendesaal
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