outstanding 2010 - outstanding artists awards

Bundesministerin Dr. Claudia Schmied überreichte die diesjährigen outstanding artist awards im Rahmen einer Veranstaltung im RadioKulturhaus. Hier die Kurzporträts der Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien Karikatur und Comics, Literatur,Kinder-und Jugendliteratur und Künstlerische Fotografie.

Karikatur und Comics
Thomas Kriebaum erhält den outstanding artist award in der Kategorie Karikatur und Comics. Er wurde 1968 geboren und lebt und arbeitet in Wien. Seit 1995 ist er freischaffend als Zeichner tätig, unter anderem für die Straßenzeitung "Augustin" und die Autozeitschrift "auto touring".

Die Jurybegründung
"Die Arbeiten von Thomas Kriebaum zeichnen sich durch eine eigenwillige und konsequente Bildsprache aus, sein umfassendes Werk verweist auf eine eigenständige und komplexe Künstlerposition. Die Inhalte der gezeichneten Geschichten sind gesellschaftlich relevant und beziehen Stellung zur jeweils gewählten Thematik, gleichzeitig ist seine Erzählweise originell und humorvoll. Seine nationale und internationale Präsenz verweist auf sein großes Potenzial."

Literatur
In der Sparte Literatur vergibt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur heuer zwei Preise.

Martin Prinz
Einer der beiden Literatur-Preisträger ist Martin Prinz. Er wurde 1973 geboren und lebt derzeit als Schriftsteller im Großen Walsertal. Neben seinen Romanen verfasst er regelmäßig Reiseberichte und Reportagen für die Tageszeitung "Der Standard". Mit Benjamin Heisenberg schrieb er an der Verfilmung von "Der Räuber". Der Film feierte im Wettbewerb der Berlinale 2010 seine Premiere.

Die Jurybegründung
"Martin Prinz versteht es, in seiner schlanken und präzisen Prosa durch Genauigkeit in Beobachtung und Sprache zu überzeugen. Neben anderen Vorzügen seines Erzählens besticht vor allem die subtile Eindringlichkeit seiner Metaphern. Seelenzustände und Beziehungsdynamiken spiegeln sich im Außen, in Landschaften und in markanten Ereignissen unserer jüngsten Vergangenheit wider, ohne dass diese Kongruenz jemals aufdringlich würde."

Clemens Setz
Der zweiten Literatur-Preisträger ist der junge Grazer Schriftsteller, Übersetzer und Obertonsänger Clemens Setz, geboren 1982. Heuer wurde sein Stück "Mauerschau" im Schauspielhaus Wien uraufgeführt. Die im Residenzverlag erschienen die Romane "Söhne und Planeten" und "Die Frequenzen".

Die Jurybegründung
"Clemens Setz bildet in seinem erzählerischen Werk, speziell in seinem Roman "Die Frequenzen", die Vielschichtigkeit des Lebens und die zufallsgebundene Komplexität menschlicher Beziehungen ab. Er tut das in einer üppigen und bilderreichen Sprache, die Skurrilität nicht scheut. Er zeigt die Menschen in ihrer stereotypen Oberflächlichkeit und belebt zugleich die Dinge. Er spielt lustvoll mit Begriffen und Form und steht nicht zuletzt damit in der Tradition Doderers oder Herzmanovsky-Orlandos."

Kinder- und Jugendliteratur
Die aus Leoben stammende Helga Bansch, die in den vergangenen Jahren unter anderem viele Arbeiten des Kinderbuchautors Heinz Janisch illustriert hat, erhält den outstanding artist award in der Sparte Kinder- und Jugendliteratur. Helga Bansch wurde 1957 in Leoben geboren und absolvierte die Pädagogische Akademie in Graz. Sie ist Illustratorin und Autorin von Kinderbüchern für Verlage in Österreich, Deutschland, Spanien und der Schweiz und erhielt zahlreiche Ausstellung als bildende Künstlerin im In- und Ausland. Helga Bansch lebt als freischaffende Künstlerin in Wien und in der Südsteiermark.

Die Jurybegründung
"Erst sehr spät in ihrer künstlerischen Laufbahn hat Helga Bansch sich der Illustration zugewandt und seitdem das Erscheinungsbild des Bilderbuches in Österreich entscheidend mitgeprägt. In großflächige, farbintensive Panoramabilder collagiert sie unterschiedliche Materialien, stattet Vorstellungswelten detailreich aus und öffnet mit ihrem dynamischen Strich den Horizont hin zu einer Bild-Welt, in der alles möglich erscheint."

Künstlerische Fotografie
Der outstanding artist award für Künstlerische Fotografie geht an den Innsbrucker Gregor Neuerer. Gregor Neuerer, Jahrgang 1970, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte an der Universität für Angewandte Kunst bis 1996, zwischen 1997 und 2003 Aufenthalte in London und New York, 2004-2008 Lehrauftrag an der Technischen Universität Wien, seit 2008 Lehrauftrag für Kunst und Fotografie an der Akademie der Bildenden Künste. Gregor Neuerer erhielt u.a. den Österreichischen Grafikpreis 2009.

Die Jurybegründung
"Die Jury überzeugt die stringente Entwicklung seiner künstlerischen Arbeit, die konzeptionelle Strenge in der formalen Umsetzung. Der Künstler setzt sich ernsthaft mit den verschiedenen sozialen und politischen Kontexten auseinander. Die Jury würdigt, wie er mit Medialisierung von Fotografien arbeitet, seine Auseinandersetzung mit urbanen Gegebenheiten und seine Untersuchungen von ikonografischen Arbeiten."

Weitere Porträts folgen.

Text: Jörg Duit