outstanding 2010 – outstanding artists awards

Bundesministerin Dr. Claudia Schmied überreichte die diesjährigen outstanding artist awards im Rahmen einer Veranstaltung im RadioKulturhaus. Hier die Kurzporträts der Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien Mode, Musik und Video- und Medienkunst.

Mode
Der Modepreis ist insofern etwas Besonderes, als er nicht wie die anderen Auszeichnungen ein Geldpreis ist, sondern, dass er dem Gewinner oder der Gewinnerin ein einjähriges Arbeitsstipendium in Verbindung mit einem Praktikum bei einem internationalen Designer finanziert. Das Budget dafür beträgt innerhalb Europas 13.200 Euro, außerhalb Europas 18.000 Euro. Der outstanding artists award 2010 geht an Saskia Wendland. Saskia Wendland wurde 1980 in Frankfurt geboren. Besuchte 2001/2002 die Königliche Akademie der Schönen Künste in Antwerpen und studiert von 2002 bis 2008 an der Universität für angewandte Kunst Wien Fashion design. Seit März 2010 hält sie sich für ein Praktikum bei Marios Schwab in London auf.

Die Jurybegründung
"Die Designerin, die zu träumen wagt, erschafft ihre eigene Welt. Ambitioniert, zeitgenössisch…mit einem Auge für Details und Verarbeitung. Dieser Preis kann/wird ihr die Chance geben, zusätzliche Erfahrung zu sammeln, um als Designerin zu wachsen."

Musik
Der outstanding artists award 2010 in der Kategorie Musik geht an Thomas Wally. Geboren wurde er 1981 in Wien, wo er auch sein Kompositionsstudium u.a. bei Dietmar Schermann und Erich Urbanner absolvierte, sowie sein Violin-Studium bei Josef Hell. 2005/2006 verbrachte Wally ein Erasmus-Jahr in Helsinki bei Paavo Heininen. Seine Werke wurden in Wien (bei wien modern), in Bratislava, Helsinki, Cambridge, Berlin, Moskau, New York, Hongkong und bei den Bregenzer Festspiele durch Ensembles wie Ensemble Reconsil, Ensemble Kontrapunkte, ensemble LUX, Ensemble Wiener Collage und viele andere aufgeführt. Als freischaffender Geiger wirkt Thomas Wally bei Ensembles für zeitgenössische Musik, in der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern mit, 2004 gründete er das Ensemble Lux.

Die Jurybegründung
"Dem Violinkonzert "…und ein einziger Ton weinte in einem Frühling…" liegt eine Passage aus Jean Pauls Roman "Flegeljahre" zugrunde. Das Stück, das für den Helmut-Sohmen-Kompositionspreis komponiert wurde und als Siegerstück hervorging, weist - der Wettbewerbsausschreibung entsprechend - einen Haydn-Bezug auf. Thomas Wally ging mit diesem Thema äußerst intelligent um. Die Partitur ist sehr gut gearbeitet und verfügt über eine subtile Klangsprache. Durch die genaue Kenntnis des Orchesterinstrumentariums ist die Partitur nicht nur für die Violine sondern für das gesamte Orchester handwerklich hervorragend gearbeitet. Das Werk ist geprägt von dem guten Formgefühl des Komponisten und schafft es, gar nicht herkömmliche Klänge aus traditionellen Instrumenten hervorzulocken. Thomas Wally ist außerdem eine wichtige, engagierte Persönlichkeit der zeitgenössischen österreichischen Musikszene."

Video- und Medienkunst
Der outstanding artists award 2010 in der Kategorie Video- und Medienkunst geht an Klub Zwei, bestehend aus Simone Bader und Jo Schmeiser. Simone Bader, Jahrgang 1964, lehrt an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Jo Schmeiser, geboren 1967 in Graz, arbeitet als freie Grafikerin und Autorin in Wien.

Die beiden Künstlerinnen arbeiten seit 1992 an der Schnittstelle von Kunst, Film und neuen Medien. Im Zentrum stehen gesellschaftspolitische Themen und die Mittel ihrer Darstellungsweisen. 2007 brachten Jo Schmeiser und Simone Bader den Film "Väter-Täter. NS und Shoah im Leben der Täter-Nachkommen" heraus. 2010 entstand der Dokumentarfilm "Liebe Geschichte".

Die Jurybegründung
"Die Jury möchte dem Künstlerinnenkollektiv Klub Zwei ihre Anerkennung ausdrücken für ihre kontinuierliche und nachhaltige Auseinandersetzung mit Fragen zum österreichischen Zeitgeschehen, zu Migration, für ihre Reflexion und Analyse der verschiedenen Perspektiven von Geschichtsschreibung. Besonders gewürdigt wird der feministische Blickwinkel ihrer Arbeitsweise und ihr Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus."

Text: Jörg Duit