Ö1 Klassik-Treffpunkt: Elisabeth Kulman und Georg Breinschmid

Elisabeth Kulman (Mezzosopran) und Georg Breinschmid (Kontrabass) haben kürzlich die CD und das Konzertprogramm "Mussorgsky - Dis-covered" herausgebracht. Moderation: Renate Burtscher.

Eine genuin russische Kunstmusik wollte der eigenbrötlerische Komponist Mussorgsky schaffen, die, unabhängig vom westlichen Akademismus seiner Zeit, allein auf der urwüchsigen Kraft von Sprache und Volkskunst seiner Heimat basieren sollte. Dabei ist besonders Mussorgskys Harmonik, aber auch seine Melodik und Rhythmik eng mit dem späteren Jazz verwandt und appelliert damit sofort an die improvisatorische Seele heutiger Musiker.

Elisabeth Kulman, deren Erfolgsweg zum neuen österreichischen Publikumsliebling als Marina in Mussorgskys "Boris Godunow" an der Wiener Staatsoper begann, zeichnet sich durch ihr kostbares Timbre und ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit aus. Zuletzt feierte sie große Erfolge als Fricka und Waltraute in Wagners "Ring" unter Franz Welser-Möst. Bei den Salzburger Festspielen 2010 war sie unter Riccardo Muti als Glucks Orpheus zu erleben.

Georg Breinschmid, bis 1999 vorwiegend als klassischer Kontrabassist tätig (zuletzt bei den Wiener Philharmonikern), etablierte sich seither rasch als einer der vielseitigsten und virtuosesten Bassisten der internationalen Jazzszene. Er arbeitete u.a. mit Archie Shepp, Charlie Mariano, Kenny Drew jr., Bireli Lagrene, Wolfgang Muthspiel, Triology, Megablast zusammen. Von 1999 bis 2006 war er ständiger Kontrabassist des Vienna Art Orchestra. In letzter Zeit tritt er außerdem vermehrt als Komponist in Erscheinung.

Neben Kulman und Breinschmid sind auf der vorliegenden Einspielung Tscho Theissing, Arkadi Shikloper, Antoni Donchev u.a. zu hören.