Im Klartext: Rausprüfen und aussieben - Ist die Massenuni am Ende?

Wer soll studieren dürfen? Wie kann der Zugang an die beschränkten Kapazitäten der Unis angepasst werden? Oder sollten nicht vielmehr die Kapazitäten erhöht werden? Und wer soll das alles bezahlen? Hans Sünkel (Präsident der Universitätenkonferenz) und Sigrid Maurer (Vorsitzende der Hochschülerschaft) diskutierten bei Ö1 Innenpolitik-Redakteur Klaus Webhofer.

Überlaufene Fächer, überfüllte Hörsäle, Personal- und Geldmangel. Die Regierung antwortet auf die seit Jahren bekannten Missstände an den Unis mit neuen Zugangshürden, etwa der Beschränkung möglicher Prüfungsantritte in der Studieneingangsphase. Aber mehr als eine Übergangslösung ist das nicht. Und das geben die beiden verantwortlichen Ministerinnen, Claudia Schmied (SPÖ) und Beatrix Karl (ÖVP) auch unumwunden zu.

Bis 2014 soll ein neues Modell der Studienplatzfinanzierung auf die Beine gestellt werden. Die Österreichische Hochschülerschaft ist über die Regierungspläne empört. Ihre Vorsitzende, Sigrid Maurer, spricht von einem "zukunftspolitischen Griff ins Klo". Befürchtet wird, dass mittels Knock-out Prüfungen die Zahl der Studienanfänger reduziert werden soll. Am freien und offenen Hochschulzugang will die ÖH nicht rütteln, Studiengebühren sind ein rotes Tuch.

Die Rektoren sehen die Regierungspläne nicht ganz so negativ. Der Präsident der Universitätenkonferenz, Hans Sünkel, spricht in Anlehnung an die ÖH von einem "Knock-in", einem Schritt in die richtige Richtung. Mehr aber auch nicht.

Die Kernprobleme bleiben. Und ein wesentliches lautet: Wie kann der Uni-Zugang an die beschränkten Kapazitäten der Hochschulen angepasst werden? Oder sollten nicht vielmehr die Kapazitäten erhöht werden? Und woher soll das Geld für die Hochschulausbildung kommen? Was ist also faul am System Universität und warum versagt die österreichische Hochschulpolitik?

Hans Sünkel (Präsident der Universitätenkonferenz) und Sigrid Maurer (Vorsitzende der Hochschülerschaft) diskutierten bei Ö1 Innenpolitik-Redakteur Klaus Webhofer.

Text: Klaus Webhofer