Im Klartext: Ausgestrahlt - Was kommt nach dem Super-GAU?

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), Energiewissenschafter Reinhard Haas und Kernphysiker Helmut Rauch diskutierten bei Klaus Webhofer zum Thema Energiepolitik.

Die Katastrophe in Japan stellt die internationale Energiepolitik auf den Prüfstand. Während die Welt gebannt nach Fukushima blickt und die Folgen noch immer nicht absehbar sind, fordern immer mehr Menschen den Totalausstieg aus der Atomenergie. 25 Jahre nach dem atomaren Super-GAU in Tschernobyl ist nicht nur in Europa eine Debatte über das Ende des Atomzeitalters entbrannt.

Eine Welt ohne Atomenergie – ist das überhaupt möglich? Seit in den 50er-Jahren die ersten Atomkraftwerke ans Netz gingen, stellt diese Art der Stromerzeugung einen wichtigen Bestandteil der weltweiten Energiegewinnung dar. Machen die nun auf EU-Ebene beschlossenen "Stresstests" die Atomanlagen wirklich sicherer, oder sind sie nur ein Placebo zur Beruhigung der Bevölkerung?

Im EU-Schnitt beträgt die Atomstromquote derzeit 28 Prozent, vor allem Länder wie Frankreich, wo der Anteil rund 80 Prozent ausmacht, Großbritannien und Deutschland heben die Quote. Können diese Länder ihren Strombedarf in Zukunft mit Windkraft, Solarenergie und Wasserkraftwerken decken?

In Österreich ist die Inbetriebnahme von Atomkraftwerken per Bundesverfassungsgesetz verboten. Dennoch: Sechs Prozent des österreichischen Stromverbrauchs wird laut Energieregulierungsbehörde E-Control mit importiertem Atomstrom abgedeckt.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) will Österreich bis 2015 mit einem neuen Ökostromgesetz frei von Atomstrom machen. Wiens Vizebürgermeisterin und Energiestadträtin Maria Vassilakou (Grüne) geht einen Schritt weiter und kündigte an, in den kommenden Jahren tausende Dächer mit dezentralen Solarkraftwerken auszustatten, "um ein Zeichen für erneuerbare Energie und gegen Atomstrom zu setzen".

Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) wäre allein mit der Optimierung des Energieverbrauchs und einer modernisierten Wärmedämmung für Häuser eine Halbierung des Stromverbrauchs bis 2050 möglich. Doch wie kann der Stromverbrauch effizienter gestaltet werden? Wie realistisch ist der Verzicht auf Atomenergie und was sind die Alternativen? Welche Rolle spielt Österreich in dieser Debatte?

Darüber diskutierten bei Klaus Webhofer Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), Energiewissenschafter Reinhard Haas und Kernphysiker Helmut Rauch.

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Eine Veranstaltung mit Unterstützung von Hochriegl.

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Im Klartext: Ausgestrahlt - Was kommt nach dem Super-GAU?
Mittwoch, 30. März 2011
18:15 Uhr
Großer Sendesaal