Orgelkonzert

Der Gewinner des ARD-Wettbewerbs 2011, Michael Schöch (Orgel) im musikalischen Dialog mit dem Geiger Daniel Auner.

Frohe Botschaft

Im Lexikon der Traumsymbole deutet Hanns Kurth 1976 das Träumen von einer Orgel als "Wunschtraum nach innerer Harmonie" und dem nächtlichen Erscheinen eines Orgelbauers schreibt er gar die "Verheißung einer guten Nachricht" zu. Die gute Nachricht für das RadioKulturhaus nahm orgeltechnisch Anfang der 1980er Jahre durch die Initiative des Organisten Hans Haselböck und die Ausführung der Berliner Orgelbaufirma Schuke Gestalt an. Gemeinsam sorgten die Verantwortlichen dafür, dass seit 1983 im großen Sendesaal des ORF ein außergewöhnliches Instrument "geht, singt, pfeift, rauscht, klingt, tönt, hallt, schallt, braust, spricht und schreit" - so die Definition einer Orgel im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm.

Besonderes Instrument

Ihre hohe Klangqualität ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Anforderungen an eine Rundfunkorgel sind besonders diffizil: Zum Einen muss sie im Live-Konzert das Publikum im Saal zufriedenstellen, zum Anderen ist ihre Wirkung im Radio maßgeblich. Diesen Spagat meistert die Schuke-Orgel durch ihre ausgeklügelte klangliche Disposition, die durch 60 Register, verteilt auf vier Manuale und Pedal, gewährleistet wird. Das Spektrum reicht hier von großer Kraft, Brillanz und Gravität bis hin zu äußerster Feinheit und beeindruckendem Farbenreichtum, wodurch das Instrument für die unterschiedlichsten Stile des Orgelrepertoires von der Musik der Renaissance bis zur Gegenwart prädestiniert ist.

Kooperation mit Jeunesse

Dem Zyklus "Abenteuer Orgel", den Ö1 gemeinsam mit der Jeunesse veranstaltet, kommen dabei besonders die kammermusikalischen Facetten des Instruments zugute, denn neben dem Solorepertoire glänzen die Ausführenden auch im Duett mit den unterschiedlichsten musikalischen Partnern. Diese vielfältigen und spannenden Kombinationen haben dem Publikum des Orgelzyklus’ schon einige musikalische Höhepunkte beschert. Zu nennen wäre hier das restlos ausverkaufte Konzert zum zwanzigjährigen Jubiläum der Schuke-Orgel im Jahr 2003 mit Pier Damiano Peretti, heute Professor für Orgel an der Wiener Musikuniversität, er musizierte mit Daniela Ivanova, sie ist mittlerweile Bratschistin im Orchester der Wiener Staatsoper. Auch der junge Organist Wolfgang Kogert, der als erster Österreicher den renommierten Orgelwettbewerb "Musica antiqua" in Brügge gewonnen hat, rief 2008 gemeinsam mit der international gefragten Mezzosopranistin Elisabeth Kulman Begeisterungsstürme hervor.

Von Bach bis Reger

Am 18. Dezember haben Sie die Gelegenheit, den Gewinner des ARD-Wettbewerbs 2011, Michael Schöch, im musikalischen Dialog mit dem Geiger Daniel Auner zu erleben - und natürlich die große Bandbreite der Orgel des Radiokulturhauses zu genießen, die die Interpreten bei ihrem Programm von Bach über Boëllmann bis hin zu Reger auszukosten wissen.

Text: Teresa Vogl

Erst Anfang September erzielte der junge Tiroler Organist Michael Schöch seinen bislang wohl größten Erfolg: Nach 40 Jahren wurde beim ARD-Musikwettbewerb, Deutschlands international renommiertem Nachwuchswettbewerb, wieder ein erster Preis im Fach Orgel vergeben. Im Finale in der Münchner Philharmonie am Gasteig überzeugte der erst 25-jährige Michael Schöch die Jury und fügt sich damit in die Reihe illustrer Preisträger/innen.

Im November 2010 gewann Daniel Auner bei "Gradus ad Parnassum", Österreichs bedeutendstem Musikwettbewerb, einen ersten Preis und legte damit einen weiteren Grundstein für seine sich rasant entwickelnde Karriere.

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Jeunesse und Ö1.

Service

Orgelkonzert
Sonntag, 18. Dezember 2011
19:30 Uhr
Großer Sendesaal