Ö1 Klassik-Treffpunkt: András Schiff

Für ein Konzert mit der von ihm gegründeten "Cappella Andrea Barca" ist András Schiff in Wien – und zu Gast bei Albert Hosp.

Ein wichtiger Teil der Tätigkeit von András Schiff sind Klavierabende, und da im Besonderen die zyklischen Aufführungen der Klavierwerke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Schumann und Bartók. Seit 2004 hat András Schiff in 20 Städten den kompletten Zyklus sämtlicher Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven in chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Deren Live-Mitschnitte aus der Zürcher Tonhalle auf CD erhielten höchste Auszeichnungen. Aber auch Einspielungen sämtlicher Sonaten und Klavierkonzerte von Mozart, der Sonaten von Schubert sowie aller großen Solo-Klavierwerke J.S. Bachs liegen vor.

András Schiff tritt mit den meisten international bedeutenden Orchestern und Dirigenten auf, wobei er hier einen Schwerpunkt auf die Aufführung der Klavierkonzerte von Bach, Beethoven und Mozart unter eigener Leitung setzt. 1999 gründete er sein eigenes Kammerorchester, die "Cappella Andrea Barca", mit der er, wie auch mit dem Philharmonia Orchestra London und mit dem Chamber Orchestra of Europe, als Dirigent und Solist eng zusammenarbeitet.

Seit früher Jugendzeit ist András Schiff ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Von 1989 bis 1998 leitete er die Musiktage Mondsee, ein Kammermusikfestival, das hohe internationale Anerkennung fand. Gemeinsam mit Heinz Holliger gründete er 1995 die Ittinger Pfingstkonzerte in der Kartause Ittingen, Schweiz, und seit 1998 findet im Teatro Olimpico in Vicenza unter seiner Leitung die Konzertreihe "Omaggio a Palladio" statt. Von 2004 bis 2007 war András Schiff "Artist in Residence" des Kunstfestes Weimar, in der Saison 2007/08 war er "Pianist in Residence" bei den Berliner Philharmonikern. Für sein Wirken wurde der Künstler mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.

Warum der international geschätzte Pianist und Dirigent sich auch zu politischen Themen öffentlich zu Wort meldet und zum Beispiel seine Heimat Ungarn mit einem Konzertboykott belegt hat, war im Gespräch mit Albert Hosp zu erfahren.