Sternstunden des Humors - Felix Dvorak
Als Schauspieler und Regisseur arbeitete er an den großen Theatern Wiens. Als Entertainer trat er von Paris bis Las Vegas und von Kopenhagen bis Damaskus auf. Seine TV-Shows wurden in Montreux ausgezeichnet und für den Auslands-Emmy nominiert. Mit Serien wie "Cabaret Cabaret", "Tritsch Tratsch", "Österreich hat immer Saison", oder "Wer A sagt" avancierte er zum Publikumsliebling. Seine Rundfunksendung "Humor kennt keine Grenzen" lief 14 Jahre im österreichischen Regionalradio. Mit seinen Soloprogrammen riss er sein Publikum in ganz Österreich zu Lachstürmen hin. Mehr als 20 Jahre leitete er die Festspiele Berndorf. Im Großen Sendesaal gab Felix Dvorak ein "Best of".

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Der Erfolgsweg des solitären Künstlers Felix Dvorak, Jahrgang 1936, war keineswegs vorgezeichnet. Als Spross einer mehr als originellen Familie – darunter Kongoforscher, königliche Leibärzte und der Komponist Antonin Dvořák– wuchs er, zwischen Räuber-und-Gendarm-Spielen und manischen Kinobesuchen, im Wiener Zinshaus auf. Von seiner bitterarmen Kindheit und seinem steinigen Weg zur Bühne berichtet Felix Dvorak in seiner Biografie "Überlebenslauf", die 2011 bei Amalthea erschienen ist.
Nach der Schule versuchte er sich – mehr oder weniger erfolgreich – in den verschiedensten Gewerben: als Schriftsetzer, Schneider, Lebensmittelverkäufer, Heiligenfigurenerzeuger, Autolackierer und Grabsteinmetz. Nach wenigen Wochen landete er jedoch stets wieder beim Berufsberater, bis er endlich eine Lehre als Konditor abschloss.
Sein Sinnen und Trachten galt aber immer dem Theater, gerne hätte er am Max Reinhardt Seminar studiert. "Ich hatte immer gehofft, einmal zu jenen jungen Leuten gehören zu dürfen, die ich beim Vorbeispazieren hinter dem Gitter des alten Palais Cumberland im Rasen liegend ihre Rollen studieren sah", erinnert sich Dvorak in seiner Biografie. Die Schauspielschule hatte er sich jedoch beim besten Willen nicht leisten können, so entschied er sich vorerst für Einzelstunden bei Anna Lamberg-Offer, die immerhin auch Oskar Werner und Helmuth Lohner zu ihren Schülern zählte.
Ersten Bewährungsproben auf der Bühne hielt er wacker stand, etwa als Conferencier bei einer Silvestergala im Gaudenzdorfer Kino, bei der nichts nach Plan zu laufen schien. Sämtliche Künstler verspäteten sich, um die langen Pausen zu überbrücken, erzählte der junge Dvorak kurzerhand einen Witz nach dem anderen.
Als Schauspieler machte er seine ersten Gehversuche auf Tour mit der Fischer-Bühne. Hans Moser gab ihm damals den Rat: "Beiß die Zähn'd z'amm und gib net auf. Du wirst es schaffen. I hab's a g'schafft, obwohl niemand daran glaubt hat". Der Durchbruch gelang Felix Dvorak 1961, als er den scheidenden Helmut Qualtinger in Gerhard Bronners Kabarettensemble ersetzte und mit "Wedel sei der Mensch" Erfolge feierte. Danach ging es steil bergauf, es folgten Auftritte an fast allen Wiener Bühnen. Er spielte in Stücken von Franz Molnár, Johann Nestroy, Ferdinand Raimund und Jean-Baptiste Molière, in Musicals wie "My Fair Lady" und Operetten wie "Die Fledermaus". Besonders beliebt war seine Darstellung des "k.u.k. Scharfrichters Josef Lang" am Theater in der Josefstadt.
Für das Fernsehen entwickelte Dvorak zahlreiche Erfolgsformate, darunter "Wer A sagt" oder "Tritsch Tratsch". Die Produktion "Flohmarkt Company", die er mit Peter Lodynski schrieb, erhielt 1971 beim TV-Festival in Montreux den begehrtesten Fernsehpreis Europas, die "Goldene Rose". Am zweiten Platz landete damals übrigens "Monty Python's Flying Circus". Für seine satirische TV-Show "Mad in Austria", bekam er die "Bronzene Rose" und wurde außerdem für den Auslands-Emmy nominiert. Dem deutschen Fernsehpublikum ist Dvorak vor allem als Partner von Eddi Arent in der ARD-Sketchserie "Es ist angerichtet" bekannt.
Seine unvergleichlichen Sprachparodien brachten ihn in viele Teile der Welt. So trat er damit etwa im Crazy Horse Saloon in Paris auf oder im MGM Grand Hotel in Las Vegas. Ein Angebot für ein 18 Monate dauerndes Engagement ebendort schlug er jedoch aus: "Erstens ist Vegas, wo es nur künstliches Grün gibt, ja sogar der Salat eingeflogen wird, keine Stadt für einen Gourmet wie mich", erklärt Dvorak und "zweitens hätte ich keine Gelegenheit gehabt, Stars wie Frank Sinatra, Dean Martin oder Barbra Streisand in einer der Casino-Hotel-Shows zu erleben, weil ich zur gleichen Zeit auf der Bühne gestanden wäre." Nicht zuletzt hätte der Familienmensch Dvorak eine derart lange Trennung von der Heimat wohl auch nicht in Kauf genommen. Mit seiner Frau Elisabeth ist er seit 1961 verheiratet. Felix Dvorak lebt heute in Wien und auf einer Insel in Venetien.
Text: Claudia Gschweitl
Service
Sternstunden des Humors - Felix Dvorak
Freitag, 7. Juni 2013
19:30 Uhr
Großer Sendesaal