Ö1 Klassik-Treffpunkt: Klaus Maria Brandauer

(c) Christof Mattes
Seine früheste Kindheit verbrachte Klaus Maria Brandauer in Altaussee, später lebte er mit seinen Eltern in Deutschland und der Schweiz. Die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart brach er nach zwei Semestern ab und debütierte 1963 am Landestheater Tübingen. Erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde er durch seine Mitwirkung an der letzten Inszenierung von Fritz Kortner ("Emilia Galotti", Theater in der Josefstadt, 1970). Seit 1972 ist Klaus Maria Brandauer Ensemblemitglied und Regisseur am Wiener Burgtheater, seit 2008 dessen Ehrenmitglied. Zudem lehrt er als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
International bekannt wurde er 1981 mit der Rolle des Hendrik Höfgen in der Verfilmung des Klaus Mann-Buches "Mephisto" unter der Regie von István Szabó. Zwei weitere Zusammenarbeiten mit Szabó folgten mit Oberst Redl (1985) und Hanussen (1988). Alle drei Filme wurden für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert, gewonnen hat Mephisto. Weitere internationale Kinoerfolge, etwa als Gegenspieler von Sean Connery im James Bond-Film "Sag niemals nie" (1983) sowie im Spionagethriller „Das Russland-Haus" (1990) folgten. Brandauer konnte sich als einer der wenigen Österreicher auch in Hollywood einen Namen machen, er trägt mehr amerikanische Kritikerpreise als irgendein anderer deutschsprachiger Filmschauspieler. Für die Rolle des Baron Blixen-Finecke in "Jenseits von Afrika" erhielt er den Golden Globe und eine Oscar-Nominierung.
Die internationale Filmkarriere verlief Hand in Hand mit bedeutenden Titelrollen am Theater, u.a. Hamlet, Cyrano de Bergerac, Nathan der Weise am Burgtheater Wien, Jedermann in Salzburg (1983–1989). "Wallenstein", "Der Zerbrochene Krug" und "Ödipus auf Kolonos" waren Inszenierungen von Peter Stein am Berliner Ensemble. In Zusammenarbeit mit diesem Regisseur entstand auch "Das letzte Band" von Samuel Beckett. Den Regie-Titanen Stein hat sich Brandauer als Regisseur seines kommenden Burgtheater-Comebacks gewünscht: Shakespeares "König Lear" wird im Dezember Premiere haben.
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Ö1 Klassik-Treffpunkt: Klaus Maria Brandauer
Samstag, 26. Oktober 2013
10:05 Uhr
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