Im Zauberberg
(c) Petra Rainer
Drei Familien, deren Leben sich nach dem Tsunami und der Nuklearkatastrophe von Fukushima radikal verändert hat. Drei Familien, die den tiefen Riss widerspiegeln, den die Katastrophe durch die japanische Gesellschaft gezogen hat.
Sanai Okamoto war im Frühjahr 2011 hochschwanger, als sich der Super-GAU im AKW Fukushima ereignete. Sie und ihr Mann lebten damals 60 Kilometer vom AKW entfernt. Sanai flüchtete gleich nach Nagoya. Ihr Mann musste in seiner Firma kündigen, um seiner Frau nachfolgen zu können und wird seither von ehemaligen Kollegen und Freunden als Verräter geächtet.
Masako, ihr Mann Toshihiko und ihre gemeinsame Tochter Kaya Hashimoto lebten zum Zeitpunkt der Katastrophe 45 Kilometer vom AKW entfernt. Mutter und Tochter flüchteten nach Matsumoto in die Alpen.
Yuko Nishiyama ist mit ihrer vierjährigen Tochter aus Fukushima-Stadt nach Kyoto geflüchtet. Dort hat sie einen Hilfsverein für Flüchtlinge aus Fukushima aufgebaut. Ihr Mann, der aus beruflichen Gründen mehrere hundert Kilometer entfernt lebt, versteht weder, weshalb sie geflohen ist, noch ihr Engagement für die NGO. Die beiden haben sich völlig voneinander entfremdet.
Die Journalistin, Japanologin und Buchautorin Judith Brandner war nach der Premiere Gesprächsgast von Ö1 Redakteurin Eva Roither.
Eine Veranstaltung von Ö1.
Service
Im Zauberberg
Mittwoch, 5. März 2014
20:00 Uhr
KlangTheater