Goliffiguren

(c) Gudrun Reisacher

Kunstraum RKH: Golif

Seit seiner Gründung macht das ORF RadioKulturhaus das akustische Medium Radio auch mit anderen Sinnen erlebbar. Mit wechselnden Ausstellungen erweitert es den akustischen Raum zu einem visuellen und haptischen.

Folgerichtig spielte von Anfang an die Bildende Kunst eine wichtige Rolle bei der Gestaltung: von der von Johann Garber bemalten Ohr-Skulptur vor dem Eingang des ORF RadioKulturhauses bis zu Oswald Tschirtners Kopffüßler-Zeichnungen im RadioCafe und wechselnden Ausstellungen zeitgenössischer Künstler:innen im Foyer des Großen Sendesaals.

Seit April 2025 gibt es nun eine künstlerische Intervention des Urban-Art-Künstlers Golif in den verschiedenen Eingangsbereichen des ORF RadioKulturhauses.

Die geänderte Eigentümersituation im Funkhaus hat die Situation in und um die Eingangsbereiche des ORF RadioKulturhauses verändert. Bleibt der Zugang zum Großen Sendesaal unverändert, sind die Studios und Büros des ORF RadioKulturhauses und des Radio-Symphonieorchesters Wien jetzt durch die Hofeinfahrt Argentinierstraße 30 zu erreichen. Eine Adaption und Neugestaltung des Leitsystems war daher notwendig.

Ziel war eine künstlerische Intervention, die die übliche "Beschriftung" und "Bepfeilung" einer Kulturinstitution verstärkt. Das Kunstwerk soll das Publikum und die Kunstschaffenden auf unterhaltsame Weise in die gesuchten Räumlichkeiten begleiten. Es soll die Besucher und Besucherinnen stimmungsvoll aufladen.

  • Golif Figur Hofeinfahrt

    (c) Gudrun Reisacher

  • Golif im Foyer Großer Sendesaal

    (c) Gudrun Reisacher

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Golif holt die guten Geister des RadioKulturhauses vor den Vorhang. Der Künstler stellt die Menschen, die hinter der Institution stehen, abstrahiert dar: den Beleuchter, die Tontechnikerin, die Damen und Herren aus der Garderobe, aus dem Office, die Dramaturginnen, den Direktor. Sie sind es, die die Institution am Laufen halten und sie sind es, die die Besucher und Besucherinnen begrüßen und in den Großen Sendesaal, ins RadioCafe und ins Studio 3 begleiten.

Golif hat elf lebensgroße und drei überdimensionale Skulpturen gestaltet. Die Figuren hat er aus Spannplatten gesägt und mit Acryllack bemalt. Zwei davon stehen in der überdachten Hofeinfahrt am Weg zum Studio 3 und zu den Büros. Ein überdimensionales Gesicht befindet sich direkt neben dem Eingang zum Großen Sendesaal. Die restlichen zehn Figuren hat er im Innenbereich aufgestellt oder an die Wände geschraubt.

Wie man es von früheren Arbeiten kennt, zeigt der facettenreiche Urban-Art Künstler auch hier zeichnerisch kompakte, eigenständige Charaktere, die klar definiert und isoliert im Mittelpunkt stehen. Auf das Wesentliche reduziert gelingt ihm mit wenigen kraftvollen Strichen eine ausdrucksstarke Dynamik.


Zum Künstler

Golif, der seine Identität nicht preisgibt, wächst in Tirol auf und besucht eine Schule für Kunsthandwerk und Design. 2016 absolviert er die Universität für angewandte Kunst in Wien mit Auszeichnung.

Internationale Bekanntheit erlangt der Künstler durch Projekte in gigantischen Dimensionen im öffentlichen Raum. Das 30.000m² große Bodengemälde "Der Beobachter" in Wien (2016), die Bemalung eines Agrarspeichers bei Korneuburg (2017) oder die Gestaltung einer Felswand in Südtirol (2020) begeistern ein breites Publikum.

2019 überzeugt Golif als einer der Protagonisten der Ausstellung "Take Over" im Wien Museum. 2024 erwerben die Museen der Stadt Wien drei Gemälde und eine Skulptur für Ihre Sammlung.

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Galerien und Messen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den USA finden zahlreiche Besucher.

Golif lebt und arbeitet in Wien.
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