Richard Stöhr - Chronist, Lehrer, Komponist
Richard Stöhr, geboren 1874 als Richard Stern, schrieb sich in die Musikgeschichte ein, als Lehrer von Komponistengenerationen von Egon Wellesz bis Aaron Copland oder Leonard Bernstein. Nach seinen Theoriewerken wurde in der klassischen Musikwelt von Europa bis Japan gelehrt.
Dass Stöhr auch Komponist eines vielfältigen Oeuvres war, wird nach und nach entdeckt. Jetzt hat toccata classics die Cellowerke produziert – eine heitere, fassliche, gekonnte Musik: die "Fantasiestücke op. 17" und die "Cello Sonata op. 49".
Stöhr, der mit Bruno Walter, Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold und Felix Weingartner befreundet war, wurde 1938 von seinem Posten als Theorielehrer an der Hochschule für Musik entlassen. Das Exil in den USA ermöglichte ihm lediglich Jobs als Deutschlehrer, aber er ertrug es mit Haltung: "Ich habe nie in meinem Leben so viel und leicht komponiert wie hier und fühle mich dadurch glücklich". Von einer Rückkehr nach Wien erwartete er eine Behandlung als "Outcast".
Zwischen der Musik war am Abend im RadioCafe von Stöhrs Freundeskreis und den sympathischen Skurrilitäten seines Lebens zu erfahren, die er feinsäuberlich in seinen Tagebüchern dokumentierte – Bände, die darauf warten transkribiert und erfasst zu werden.
Zu Gast bei Irene Suchy waren die Stöhr-Kenner Beate Hennenberg und Gerold Gruber.
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Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit exil.arte.
Service
Richard Stöhr - Chronist, Lehrer, Komponist
Donnerstag, 11. Dezember 2014
19:00 Uhr
RadioCafe