Erstes Wiener Heimorgel Orchesters

EWHO (c) Johannes Zinner

Erstes Wiener Heimorgel Orchester & Clemens J. Setz

Keyboards von Casio, Bontempi und Co: vier Ausnahmemusiker und eine spezielle Nähe zur Literatur

Florian und Daniel Wisser, Jürgen Plank und Thomas Pfeffer halten sich gern im Hintergrund. Völlig zu unrecht, wenn man von Fritz Ostermayer, dem Doyen der österreichischen Pop-Intelligenzija, launig als "beste Band aller Zeiten" bezeichnet wird. Seit einem Vierteljahrhundert treten sie unter dem Firmensignet Erstes Wiener Heimorgel Orchester auf. Die Orgeln, die die Herren malträtieren, kommen direkt aus dem Klangmuseum: kleine, kuriose, billige "consumer keyboards" der Marken Casio, Bontempi und Co. Unsere Orchestermitglieder beherrschen sie so virtuos, dass man sie auf die Bühne des Burgtheaters gebeten hat, Stummfilme bei den Wiener Festwochen untermalen ließ oder zum Steirischen Herbst einlud. Die Nähe zur Literatur ist augen- und ohrenfällig. Insofern ist es logisch, dass Daniel Wisser – selbst Literat – und seine Kollegen gerne Dichter und Denker zu sich auf die Bühne bitten. Diesmal den Grazer Autor Clemens J. Setz, der mit Romanen wie "Die Frequenzen" oder "Indigo" Bekanntheit erreichte. Das Quartett wird sein aktuelles Album "Die Letten werden die Esten sein" in den Vordergrund rücken und Clemens J. Setz wird Gedichte und Glückskekstexte lesen. Und als spezieller Gast wird Peter Frisée die große ORF RadioKulturhaus Schuke-Orgel bedienen. "Bands, die Musik machen wie diese, gibt es nicht viele auf der Welt. Eine noch in Island, eine in Finnland, das war's", schrieb die Neue Zürcher Zeitung.