Porträt von Martin Schleske

Martin Schleske © Teresa Spika, Abtei Venio

ABSAGE: Herztöne – Lauschen auf den Klang des Lebens

Johannes Kaup im Gespräch mit dem Geigenbauer und Bestseller-Autor Martin Schleske.

Von Beruf ist der 1965 in Stuttgart geborene Martin Schleske eigentlich ein international gefragter Geigenbauer. In seiner Werkstatt in Landsberg am Lech stellt er zusammen mit drei Mitarbeitern jährlich 25 handgearbeitete Instrumente her, die sich vom Klang her an den Geigenbaumeistern Nicola Amati, Antonio Stradivari und Balthasar Neumann orientieren.

Im deutschen Sprachraum bekannt machte ihn allerdings sein 2010 erschienenes spirituelles Buch "Der Klang: Vom unerhörten Sinn des Lebens". 2016 erschien sein zweites Buch "Herztöne: Lauschen auf den Klang des Lebens", das aus Notizen in der Werkstatt entstand und mit dem er – wie schon zuvor – wieder in den Bestseller-Listen landete. Schleske zeigt in seinen Büchern, wie er seine großen Kenntnisse im zeitgenössischen Geigenbau dazu nutzt, um sie als Gleichnisse und Beispiele für ein spirituelles und sinnerfülltes Leben darzustellen.

Für Schleske fängt der Geigenbau bereits bei der genauen Beobachtung der Bäume an, mit der oftmals schwierigen Beschaffung und der ausgeklügelten Auswahl des Holzes für das anzufertigende Instrument. Die Klänge auf der fertigen Geige seien keine eindeutige, sichere Sache, sondern sie bewegten sich in der Spannung zwischen Vertrautheit und Überraschung. Das gilt auch für unser Leben.

Auch dieses bleibe inspirierend, wenn wir eine gesunde Spannung zulassen zwischen Leidenschaft und Gelassenheit, Verbindlichkeit und Freiheit, Wahrhaftigkeit und Güte. Bei einem Musikinstrument gehe es – wie beim Menschen – eigentlich nicht um die Materie. Es geht um einen wirksamen, offenen und schönen Klang.

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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse.