Foto von Granada durch ein Fahrrad

(c) Stella

GRANADA feiern 100 Jahre H.C. Artmann

Die Neo-Austropop-Formation zelebriert den 100. Geburtstag von H.C. Artmann und lädt Freunde und Gäste ein mitzufeiern und Interpretationen des Schriftstellers zu präsentieren.

Der Termin könnte nicht besser gewählt sein: Genau vor 100 Jahren, am 12. Juni 1921 wurde HC Artmann in Wien geboren. Granada gastieren mit ihrem unverwechselbar-ehrlichen Charme, einer Portion Wiener Schmäh, der fast schon mediterranen Leichtigkeit der Steiermark und ihrer neuen Single „Schembrunn" an seinem Geburtstag im Großen Sendesaal. Und so viel sei verraten: es wird einige Überraschungsgäste und Weltpremieren an diesem 100. Geburtstag von HC Artmann geben.
Der freundschaftliche Spannungsbogen der beiden großen österreichischen Städte Graz - Wien findet sich auch textlich wieder. Neben Akkordeonisten Alexander Xidi Christoph sind Granada Gitarrist Luskacz Custos, Thomas Petritsch, Sänger, Multiinstrumentalist und Tausendsassa (Effi), Jürgen Schmidt am Bass und Roland Hanslmeier am Schlagzeug.

Dass Granada sich auf ihren musikalischen Streifzügen durchs österreichische Kulturgut einmal im geschichtsträchtigen Wiener Schlossgarten wiederfinden, dürfte niemanden verwundern, dass es sich bei der neuen Single „Schembrunn“ um eine Hommage an das Schaffen des Wiener Lyrikers H.C. Artmann handelt, lässt die Sache vielleicht auch für eingefleischte Fans des Lyrikers interessant werden.

Der Einfluss auf die österreichische Popkultur von H.C. Artmanns Dialektgedichten ist unübersehbar. Künstler/innen wie Helmut Qualtinger, Eva Billisich, André Heller, Willi Resetarits oder Hansi Lang, um nur einige zu nennen, haben sich seinen Gedichten angenommen und diese mit musikalischer Erweiterung einem breiten Publikum näher gebracht. Wolfgang Ambros oder Georg Danzer hätten wohl ohne Artmann nicht so zu ihrer Sprache gefunden, da seine Mundart-Experimente den Dialekt "entstaubten" und ihn so zu einer neuen reizvollen Möglichkeit des Ausdrucks werden ließ. Das Album "Schwarze Lieder" aus dem Jahr 1966, vertont von Ernst Kölz und interpretiert von Helmut Qualtinger, gilt zu Recht als die beste "Austropop-Scheibn“.

Die Mundart-Experimente von H.C. Artmann befreiten den Dialekt von vielen Vorurteilen und waren wohl die identitätsstiftende Kraft für die österreichische Popkultur bzw. würde sie ohne Artmann wahrscheinlich um einiges anders aussehen. In der österreichischen Popmusik gibt es keinen Lyriker dessen Werk so wahrgenommen und interpretiert wurde wie jenes von Artmann, was nicht zuletzt an der virtuosen Musikalität seiner Dichtung lag. "Ich kam über die Interpretationen von Helmut Qualtinger zu Artmanns Dialektgedichten und war sofort fasziniert davon. Danach kam ich nie wieder davon los und fing daraufhin selbst damit an Texte im Dialekt zu verfassen", so Lukacz Custos über seine erste bewusste Wahrnehmung der Dialektgedichte von H.C. Artmann. Aus dem Umstand, dass ein Gedichtband von Artmann während der Vorproduktion zum neuen Album von Granada immer in unmittelbarer Nähe lag, ergab es sich mehr oder minder zufällig, dass sich aus Musik und Gedicht ein Song entwickelte.

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Granada