
(c) Tamara Ehs, Universität Wien
Wiener Vorlesungen: Über die Demokratie in Zentraleuropa
DI | 02 11 2021 | 19:00 Uhr
Großer Sendesaal
Eintritt: FREI
Anmeldung über das ORF RadioKulturhaus Kartenbüro
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1989 demonstrierten Millionen von Menschen in Zentraleuropa für mehr Demokratie, damals stand die Stabilität der westlichen parlamentarischen Demokratien außer Frage. Doch seit der globalen Finanzkrise und dem "Annus Horribilis" 2016 geht die Entwicklung in Richtung autoritärer und rechtsnationalistischer Regimes.
In einem historischen Bogen, der bis in die Habsburgermonarchie und ihre Nachfolgestaaten reicht, lassen sich die markanten Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern Zentraleuropas besser erklären und die Gemeinsamkeiten, die auch Österreich prägen.
Dazu gehören die lange obrigkeitsstaatliche Tradition, die Übermacht der Exekutive und ein Legalismus, der antidemokratische Züge annehmen kann.
"Nach 1989 haben wir einmal mehr gelernt, dass Kapitalismus auch gut ohne Demokratie oder nur mit einer demokratischen Fassade funktionieren kann" sagt Philipp Ther. Philipp Ther, Professor für Geschichte an der Universität Wien, hat zuletzt das Buch Das andere Ende der Geschichte. Über die große Transformation publiziert und wird das Impulsreferat halten. Seine Schriften wurden in 15 Sprachen übersetzt, 2019 wurde er mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet.
Im Anschluss daran spricht Günter Kaindlstorfer (Ö1) mit dem Vortragenden und der Politikwissenschafterin Tamara Ehs über diese historischen Transformationen und Risiken.
Tamara Ehs ist Politikwissenschafterin, politische Bildnerin und Beraterin für Demokratieinnovation, derzeit u.a. im Rahmen der Europäischen Demokratiehauptstadt und des Bürgerforums Europa. Sie wurde mit dem Wissenschaftspreis des österreichischen Parlaments, dem Ludo Hartmann-Preis der Österreichischen Volkshochschulen sowie zuletzt mit dem Kurt Rothschild-Preis ausgezeichnet.
In Kooperation mit den Wiener Vorlesungen.
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