Martin Kusej

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Ö1 Klassik-Treffpunkt

Am 18. Jänner hat am Theater an der Wien Giacomo Puccinis "Tosca" Premiere. Drei Tage davor findet sich der Regisseur dieser Produktion, Martin Kusej, als Gast bei Ulla Pilz ein.

Martin Kusej ist Kärntner Slowene und in einem bäuerlichen Umfeld aufgewachsen. Zum Studieren verschlägt es ihn nach Graz, wo er Sportwissenschaft und Germanistik belegt, bevor er sich für ein Regiestudium entscheidet, das er mit einer Arbeit über Robert Wilson abschließt. Nach Assistenzen in Salzburg und Ljubljana gibt er 1987 sein Rediedebut am Grazer Schauspielhaus, und schon bald inszeniert er an einigen der wichtigsten Häuser des deutschsprachigen Raums. Von 1993-2000 ist er außerdem Hausregisseur am Staatstheater Stuttgart, von 2004-2006 Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele. 2011 wird er Intendant des Münchner Residenztheaters, das er 2019 frühzeitig verlässt, um in Wien die Leitung des Burgtheaters zu übernehmen. Hier hat er auch eine Regieprofessur am Max Reinhardt-Seminar inne.
Drei von Kusejs Inszenierungen werden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, er erhältt den Kurt-Hübner-Regiepreis, den 3sat-Innovationspreis, den Nestroy und den Deutschen Theaterpreis "Faust".

Neben seinen Schauspielarbeiten widmet er sich auch intensiv der Opernregie, wobei die wiederholte Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt eine ganz besondere Rolle spielt. Im Musiktheaterbereich inszeniert Kusej unter anderem am Zürcher Opernhaus, an der Staatsoper Berlin, am Royal Opera House Covent Garden oder bei den Festspielen von Salzburg und Aix-en-Provence.

Martin Kusej gilt als radikaler Theatermacher, der keine Angst vor der Provokation kennt und sich sogar selber als unberechenbar bezeichnet. Andererseits sucht er in allem auch den humanistischen Kern, er liebt das Leben, ist begeisterter Vater eines Sohnes und Hobbykoch.

Hör-Tipp:

Der "Ö1 Klassik-Treffpunkt" ist live in Ö1 zu hören.