Robert Meyer vor der Volksoper Wien

VOLKSOPER WIEN/JOHANNES IFKOVITS

Aus dem Archiv: Robert Meyer

Schauspieler und Theaterregisseur Robert Meyer plaudert bei Christian Reichhold und Regina Nassiri gemeinsam mit Sigrid Hauser über seine spannendsten Rollen, größten Herausforderungen und über seine zukünftigen Pläne.

Robert Meyer ist seit jungen Jahren in der Welt des Schauspiels zu Hause – von Theater, Fernsehen, Radio, Musical bis hin zum Managen eines großen Opernhauses ist ihm nichts fremd. Ganz im Gegenteil: Die Vielseitigkeit seines Berufs ist für ihn Lebenselixier und Motivation zugleich.

Robert Meyer wurde in Bad Reichenhall in Bayern geboren und lernte nach der Schule zunächst den Beruf des Baustoffkaufmannes. Doch Robert Meyer wollte schon früh Schauspieler werden und begann nach der Lehre das Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. Von 1974 bis 2007 war Robert Meyer am Burgtheater engagiert, wo er über 90 Rollen spielte und auch Ensemblesprecher war. Sein Burgtheaterdebüt gab er als Schweizerkas in Bertolt Brechts "Mutter Courage". Große Erfolge feierte er auch im Musiktheater, u.a. an der Volksoper Wien als Sigismund Sülzheimer ("Im weißen Rössl", 1993), Sancho ("Der Mann von La Mancha", 1996), Alfred P. Doolittle ("My Fair Lady", 2003) sowie an der Wiener Staatsoper als Frosch ("Die Fledermaus").

Er war und ist ein gefragter Nestroy-Interpret, der viel Sinn für die Doppelbödigkeit seiner Charaktere beweist. Meyer spielte auch in zahlreichen Filmen, u.a. als Erich in "Geschichten aus dem Wiener Wald" (Regie: Maximilian Schell), interpretierte den Adlatus Fuchs in "Herr Ober" (Regie: Gerhard Polt) und wirkte im heimischen Spielfilm "Die Ameisenstraße" (Regie: Michael Glawogger) mit.
Zwei bedeutende Auszeichnungen wurden Robert Meyer für seine Theaterarbeit zuteil: Er ist Träger des Nestroy-Rings (seit 1993) und erhielt die Kainz-Medaille (1999). Im Jahr 1997 wurde er zum Kammerschauspieler ernannt und 2013 wurde ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen. Mit September 2007 übernahm Burgschauspieler Robert Meyer die Direktion der Volksoper Wien. Mit einem vielseitigen Programm, basierend auf den Repertoiresäulen Operette, Oper, Musical und Ballett, gelang es, die Auslastung zu erhöhen und neue Stammkunden zu gewinnen. Charakteristisch für Meyers Direktion ist, das Ensemble des Hauses zu stärken und Regisseurinnen und Regisseure zu engagieren, die er als "erstklassige Handwerker*innen" schätzt. Seit 1993 führt Robert Meyer aber auch selbst Regie, u.a. beim Sommertheater Reichenau, im Schauspielhaus Graz, bei den Operettenfestspielen Bad Ischl, im Akademietheater sowie im Burgtheater.

Sigrid Hauser

Sigrid Hauser (c) Jan Frankl

An der Volksoper inszenierte er erstmals 2008 Oscar Straus' "Die lustigen Nibelungen". Es folgten die Uraufführung der Pop-Oper "Antonia und der Reißteufel" von Christian Kolonovits, Johann Nestroys/Jacques Offenbachs satirische Operette "Häuptling Abendwind", Giacomo Puccinis "Der Mantel / Gianni Schicchi", die Heymann-Operette "Der Kongress tanzt", die Uraufführung der BaRock-Oper "Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit" von Christian Kolonovits und Ralph Benatzkys "Meine Schwester und ich".
In der aktuellen Spielzeit ist Robert Meyer in den Neuproduktionen von "Roxy und ihr Wunderteam" als Sam Cheswick, "Lady in the Dark" als Dr. Alexander Brooks und "La Cage aux Folles" als Edouard Dindon zu erleben. Darüber hinaus steht er wieder als Höllenknecht Ruprecht, Herr Schultz, Frosch, Doolittle, Leopold Maria, Erzähler/Geheimnisvoller Mann, Professor Marvel/Zauberer und als Penižek auf der Bühne der Volksoper.

Die Zuspielungen aus dem ORF-Archiv präsentiert Regina Nassiri.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem ORF-Fernseharchiv und ORF 2.