(c) Tom Schäfer
Christian Eigner "Solo-Drum"
FR | 08 04 2022 | 19:30 Uhr
Großer Sendesaal
Eintritt: EUR 29,–
Ermäßigungen:
ORF RadioKulturhaus-Karte 50%, Ö1 Club 10%
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Der Einstieg bei Wikipedia klingt lapidar. Nämlich so: Christian Eigner, geboren am 3. März 1971 in Wien, ist ein österreichischer Schlagzeuger. Nun, von dieser Sorte gibt es einige. Und eine Handvoll kennt man sogar, wenn man sich für hiesige Pop- oder Rockmusik interessiert. Oder auch symphonische Schlagwerker und Percussion-Artisten à la Martin Grubinger. Bei seinem Namen aber beginnen Kenner der Materie anerkennend zu raunen: Christian Eigner hat es nämlich als Drummer von Depeche Mode auf so ziemlich jede größere Bühne dieses Planeten geschafft.
Wie erreicht man das? Was sind die Licht-, was die Schattenseiten? Und wie sehr bleibt man mit einer solchen Karriere noch eine eigenständige künstlerische Persönlichkeit?
Kann sein, dass uns Christian Eigner bei seinem ersten Solo-Auftritt im ORF RadioKulturhaus davon erzählt. Zwischen den Musikstücken. Vielleicht erzählen die Tracks, die er anstimmt, aber auch (fast) alles allein. Vielleicht gehen sie zurück bis zu den Wurzeln. Bis hin zu Live- und Studiosessions mit Willi Resetarits alias Ostbahn-Kurti, Georg Danzer und Peter Cornelius, die schon im Alter von nur 16 Jahren starteten. Beispielsweise. Auf über 300 Alben hat Eigner als gern und viel gebuchter Studiomusiker mitgewirkt. Das spricht für seine technischen Qualitäten, aber auch die zwischenmenschlichen.
1995 dann der Sprung nach London. Zwei Jahre später, 1997, war es ein Zufall, dass der Schlagzeug-Profi den Keyboarder Dave Clayton traf, der gemeinsam mit dem Depeche-Mode-Kern Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher am Album "Ultra" arbeitete. Ein kurzes Vorspielen im Studio reichte, um engagiert zu werden. Die Leistung liegt seither auch in der Beständigkeit: Christian Eigner hat seit der ersten Begegnung mit Depeche Mode jede Live-Tournee begleitet. Mehr als das (wir greifen wieder auf einen lapidaren Vermerk von Wikipedia zurück): Außerdem unterstützt er zusammen mit Andrew Philpott Dave Gahan beim Schreiben von Songs. So entstanden diverse Titel für die Alben "Playing The Angel", "Sounds of the Universe" und "Spirit". Auch bei Gahans Soloalbum "Hourglass" war er beteiligt.
Eigners eigene Projekte gab (und gibt) es auch – 2005 etwa sein erstes Soloalbum. Zwei Jahre später öffnete er ein eigenes Studio in Österreich, das er u.a. für Aufnahmen für Filme nutzt, aber auch als eine Art lebendiges Lager für unzählige Schlagzeug-Sets, Vintage-Synthesizer und exotische Instrumente. Jetzt kann man ihn bei der Arbeit beobachten: Der Ausnahmedrummer startete eine einzigartige Konzertreihe, bei der er allein auf der Bühne performt, um ausgesuchte Werke aus seinem umfangreichen Songkatalog live zu spielen. Und das in einer Direktheit und Nähe, die man so schnell nicht wieder erleben wird. Elemente des Alternative und Old School Rock treffen auf Electronic Music Sounds, brachiale Drum Patterns und maschinelle Präzision. Be prepared!
Text: Walter Gröbchen
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