Andrea Jonasson

(c) Jan Frankl

Ö1 Klassik-Treffpunkt: Andrea Jonasson

Seit 60 Jahren auf der Bühne: Die große Darstellerin Andrea Jonasson ist zu Gast bei Albert Hosp.

Mit großen Worten soll man vorsichtig umgehen, aber: Andrea Jonasson ist tatsächlich eine der ganz großen Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum, und nicht nur in diesem: "Tu sei per me IL TEATRO", sagte der 1997 verstorbene Regisseur Giorgio Strehler, mit dem Jonasson ab den 1970er Jahren arbeitete und ab 1980 verheiratet war.

Das Wiener Burgtheater und das Theater in der Josefstadt, das Piccolo Teatro di Milano und das Teatro Stabile di Genova, oder auch die Bayerische Staatsoper in München sowie die großen Festivals in Salzburg und rund um die Welt, alle erlebten durch die prominente Darstellerin Höhepunkte der Theatergeschichte.
Auch wenn Film und Fernsehen sich von Anfang ihrer Karriere an und bis heute um Andrea Jonasson bemühen, und auch wenn sie dem ab und zu nachgibt, so ist die Theaterbühne ihre berufliche Heimat geblieben, auf der sie eine Präsenz entwickelt, deren Intensität nach wie vor singulär ist: Sie verfügt über eine Eleganz, die nie distanziert wirkt, und kann jede und jeden im Innersten berühren. Jonasson hat – neben vielen anderen Ehrungen – das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst sowie den Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana bekommen.

Ihr Repertoire reicht von Schiller bis Thomas Bernhard, von Brecht bis zu Bühnenadaptionen großer Filme. 2017 erhielt sie den Nestroy-Theaterpreis für ihre Rolle in der Bühnenfassung von Viscontis "La caduta degli dei"/"Die Verdammten" am Theater in der Josefstadt. 1962 stand sie zum ersten Mal auf der Bühne, im Jahr 2022 gilt es also, das 60-jährige Jubiläum zu feiern, unter anderem mit ihrer persönlichen Lieblingsmusik.