Alfred J. Noll, Rudi Klein

Alfred J. Noll, Rudi Klein (c) Amelie Schillhuber, Xenia Trampusch

Kunst der Demokratie: Rudi Klein

Manchen fällt es schon schwer, einen Witz zu erzählen. Wie aber erst soll man einen Cartoon so erzählen, dass der zeichnerische Witz, die bildhafte Geste und der unnachahmliche Strich des Wiener Illustrators und Cartoonisten Rudi Klein erhalten bleiben?

Bei Wittgenstein heißt es bündig: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." Bei Rudi Klein erfahren wir: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man zeichnen! " Durch Rudi Kleins "Lochgott", von dem wir seit vielen Jahren in der Tageszeitung "Der Standard" belehrt werden, sehen wir von der Welt mehr, als wir über sie sprechen könnten.

Rudi Kleins Zeichnungen erscheinen seit Jahrzehnten in zahlreichen Zeitungen und Magazinen des deutschsprachigen Raumes wie in "Profil", "Der Standard", "FAZ", "Falter", "Titanic", um nur einige zu nennen. Mit seinen Cartoon-Bänden, angefangen mit dem Band "Biere auf der Flucht" (1993) bis hin zu Preziosen wie "Der Mozart-Mann" (2006), "Der Herr der Dinge" (2014) oder das mit Dirk Stermann realisierte Kinderbuch "Die Speibbanane" errichtete Rudi Klein "eine Bibliothek der reich bebilderten Verzweiflung", die zuletzt mit dem "Lochgott. Neue Offenbarungen" eine schöne Ergänzung erhalten hat.

Rudi Klein ist aber nicht nur ein Zeichnender. Der Mann kann auch gut sprechen – und also liegt es nahe, ihn zu befragen. Bei der Bewunderung seiner reduzierten Figuren wird oft übersehen, dass sich neben, über und unter den Figuren auch Texte finden, die den Vergleich mit großen Humoristen nicht scheuen müssen.
Jetzt, nach seinem 70. Geburtstag, ist Rudi Klein in den Halb-Ruhestand getreten – er wird weiterhin zeichnen und illustrieren, aber er wird alles ganz anders machen. Wie er es machen wird, das wird er im Gespräch mit Alfred J. Noll verraten – genauso wie, warum er es anders machen will.
"Lasst alle Hoffnung fahren", sagt uns Rudi Klein, "folgt voller Vertrauen meinem Beispiel und nehmt es mit Humor." Werden wir die Welt retten durch Humor? Gewiss. Aber Rudi Klein warnt uns: "Das Loch, das ich Euch geschenkt habe, kann nicht umgetauscht werden!"

Es wird ein vergnügliches Gespräch.