Nurkan Erpulat

(c) Esra Rotthoff

Ö1 Klassik-Treffpunkt: Nurkan Erpulat

Am 17. Juni hat an der Wiener Volksoper eine Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" Premiere. Während dort eine Bühnenorchesterprobe läuft, kann sich der Regisseur Nurkan Erpulat für einen Vormittag "loseisen" und sich zum "Ö1 Klassik-Treffpunkt"-Gespräch bei Ulla Pilz einfinden.

Nurkan Erpulat, 1974 in Ankara geboren, absolviert ein Schauspielstudium in Izmir, danach zieht es den bekennenden Brecht-Fan nach Berlin, wo er zuerst Theaterpädagogik belegt und schließlich Regie (letzteres als erster türkischer Studierender, der in der Regieklasse der renommierten "Hochschule Ernst Busch" angenommen wird).

Schon frühe Arbeiten wie "Heimat im Kopf" oder "Jenseits - bist du schwul oder bist du Türke" bringen ihm Festivaleinladungen und Auszeichnungen ein. 2011 wählt "Theater heute" seine Arbeit "Verrücktes Blut" zum Stück und Nurkan Erpulat zum Nachwuchsregisseur des Jahres. 2011-13 ist er Hausregisseur am Schauspielhaus Düsseldorf, danach am Berliner Maxim-Gorki-Theater, dazu kommen Inszenierungen etwa bei der Ruhrtriennale oder am Deutschen Theater Berlin.

Aber auch in Österreich ist Nurkan Erpulat kein Unbekannter: Schon 2012 inszeniert er Gorkis "Kinder der Sonne" am Wiener Volkstheater, 2020 erhält seine Version von "Dunkel lockende Welt" von Händl Klaus am Wiener Werk X den Nestroy für die beste Off-Produktion.

Erpulats Schwerpunkt liegt zwar im Sprechtheater, Musiktheater-Arbeiten hat er aber auch schon vorgelegt, etwa eine Kurzoper von Jörg Widmann an der Komischen Oper Berlin oder Massenets "Werther" am Theater Regensburg.
"Die Entführung aus dem Serail" ist Nurkan Erpulats Volksopern-Debüt, er tritt an, um "einen neuen, authentischen und vor allem unmittelbaren Blick auf dieses Werk zu werfen".