Porträt von Helga Kromp Kolb

(c) ORF/Günther Pichlkostner

Im Zeit-Raum: Klimaschutz – Was brauchen wir für die Transformation?

Johannes Kaup im Gespräch mit der Klima-Wissenschafterin Helga Kromp-Kolb und dem Energie-Wissenschafter Keywan Riahi

Im Zeitalter der multiplen Krisen ist die Klimakrise die wohl global größte Herausforderung. Denn sie bedroht die ökologischen Lebensgrundlagen der Menschheit und birgt massives internationales Konfliktpotenzial in den Bereichen ökologischer Katastrophen, Nahrungsmittelkrisen, Wasserknappheit und Migration.

Klimaschutz ist Lebensschutz. Daher stehen vor allem industrialisierte Gesellschaften vor der Aufgabe einer großen Transformation. Es braucht eine systemische Transition in ein neues wirtschaftliches und soziales Paradigma. Das umfasst, die lokale Resilienz zu stärken, erneuerbare Energien massiv auszubauen, sich in sensiblen Bereichen von vorherrschenden Lieferketten zu lösen, veraltete Industrien CO2-neutral umzustellen, Mobilität und Ernährung neu zu denken und Kontinente-übergreifend multilateral zu agieren.

Die Bewältigung des Klimawandels erfordert schnelle und gerechte Systemtransformationen.
Was bedeutet der Klimawandel für uns? Welche Faktoren sind für die Umweltwirkung maßgeblich? Was sagt uns das Treibhausgasbudget? Welche Rolle können Wissenschaft und Technik spielen? Können uns die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO helfen? Was bedeutet Transformation konkret in den Bereichen Energie, Mobilität und Ernährung? Was braucht es für einen Riesensprung, den der jüngste Bericht „Earth4All“ des Club of Rome vorgeschlagen hat? Warum handeln wir nicht? Was ist Aufgabe der Politik? Und: Wie können wir als Zivilgesellschaft ein Teil der Lösung sein?

Diese und noch mehr Fragen diskutiert Johannes Kaup mit seinen Gästen, der Klima-Wissenschafterin Helga Kromp-Kolb und dem Energie-Wissenschafter Keywan Riahi.
Helga Kromp-Kolb ist die Doyenne der österreichischen Klimaforschung. Die Professorin am Institut für Meteorologie und am Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der Universität für Bodenkultur engagiert sich seit bald 50 Jahren für unsere Umwelt und gegen den Klimawandel. Ihr jüngstes im Molden Verlag erschienenes Buch heißt "Für Pessimismus ist es zu spät".

Keywan Riahi ist Direktor des Programms für Energie, Klima und Umwelt am IIASA International Institute for Applied Systems Analysis in Laxenburg. Im Jahr 2020 wurde er von Reuters auf den ersten Platz der einflussreichsten Klima-Wissenschafter:innen weltweit gewählt. Er gilt als einer der meistzitierten Forscher in seinem Bereich.