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Zurück in die Zukunft: Wien vor 1900

Zu Gast bei Oliver Rathkolb und Katharina Gruber sind Bettina Hering und Norbert Christian Wolf zum Thema: "Von der Traumdichtung zur Traumdeutung: Die Literatur im Wien vor 1900". Im Anschluss wird es eine von Gerald Heidegger moderierte Publikumsrunde geben.

Mit einer Hypnoseszene beginnt Arthur Schnitzlers „Anatol“ aus dem Jahr 1890. Und der ganze junge Hugo von Hofmannsthal begeistert sich an den Charakteren eines Gabriele d’Annunzio, die er als „hellsichtig bis zum Delirium“ beschreibt. In der Auseinandersetzung mit der Literatur im Wien vor 1900 geht es um die Wurzeln des Diskurses der Moderne in literarischen Texten, aber auch um die Frage, wo die Proponentinnen und Proponenten der Moderne gesellschaftlich und ideologisch herkamen. Wer in Wien vor 1900 aus einer Wagner-Oper durch die Hintertür herausging, sollte bald durch die Vordertür in die Psychoanalyse eintreten können.

Die Positionierungen von damals diskutiert als Frau der Praxis und Dramaturgin die ehemalige Schauspielchefin der Salzburger Festspiele, Bettina Hering, gemeinsam mit dem Wiener Germanisten Norbert Christian Wolf. Erneut führen das Gespräch die ORF-Wissenschaftsjournalistin Katharina Gruber und der Zeithistoriker Oliver Rathkolb. Gastgeber des Abends ist Gerald Heidegger (ORF Topos).

Bettina Hering und Norbert Christian Wolf

Bettina Hering (c) Franz Neumay_picturedesk.com; Norbert Christian Wolf (c) Leo Neumayr_picturedesk.com

Die in Zürich geborene Dramaturgin und Regisseurin Bettina Hering war von 2017 bis 2023 die Schauspielchefin der Salzburger Festspiele. Die Germanistin Hering hat in ihrer Salzburger Zeit auch wichtige wissenschaftliche Projekte zur Erforschung der Geschichte der Moderne unterstützt, unter anderem die Herausgabe des „Jedermann“-Arbeitsbuches von Max Reinhardt.

Norbert Christian Wolf ist nach Stationen in Berlin und Salzburg seit 2020 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Wien. In seinem großen Publikationsspektrum spielt die Jahrhundertwende, nicht zuletzt der Umbruch von der Monarchie zur Republik und die Stellung der Literatur in diesen Umbrüchen eine zentrale Rolle seines Forschungsinteresses.

Katharina Gruber und Oliver Rathkolb

Gruber (c) ORF/Hans Leitner, Rathkolb (c) Stefan Knittel

Der Historiker Oliver Rathkolb wird gemeinsam mit der ORF-Journalistin Katharina Gruber monatlich im ORF RadioKulturhaus Expertinnen und Experten befragen, wie sie in ihren jeweiligen Fachdisziplinen die Umbrüche in Wien vor 1900 und die Auswirkungen auf die Moderne bemessen.

In Zusammenarbeit mit ORF TOPOS, Ö1 und unter Mitwirkung von dem Wiener Institut für Kultur- und Zeitgeschichte, VICCA.