Aus nächster Nähe: Schönberg 150

Bei "Aus nächster Nähe" bringen Musiker:innen des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien ausgewählte Werke der Kammermusik zur Aufführung. Mit Mozarts g-moll Quintett und der "Verklärten Nacht" des Jahresregenten Arnold Schönberg werden zwei populäre Werke der Literatur einander gegenübergestellt.

Beide eint ein holpriger Start: Mozart versuchte, die Noten von gleich drei Streichquintetten als "Subskription" – quasi als Abonnement – zu verkaufen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Der technische Anspruch war vor allem für kammermusikbegeisterte Amateur:innen einfach zu hoch. So musste Mozart die Werke dann doch einzeln zum Verkauf anbieten. Trotzdem war ihm die Qualität seiner Quintette bewusst. In zahlreichen Aufführungen mit Mozart an der ersten und Joseph Haydn an der zweiten Bratsche wurden die Werke einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Auf Schönbergs "Verklärte Nacht" reagierten die Menschen anfänglich mit großem Unverständnis. Zu neu und komplex war die Tonsprache. In einer Zeitungskritik zur Uraufführung stand unter anderem: "… im Stehparterre brüllten ein paar junge Leute wie die Löwen." Und doch hat auch dieses Werk später seinen Siegeszug angetreten und gehört heute zu den am häufigsten gespielten Kompositionen Arnold Schönbergs.

In beiden Stücken durchlebt man eine ähnliche Reise: Beginnend in Düsternis und Verzweiflung wendet sich die Musik in beiden Kompositionen gegen Ende zum Positiven; zu Unbeschwertheit bei Mozart und zu Zuversicht bei Schönberg.

Die neue Konzertmeisterin des ORF RSO Wien, Łucja Madziar, ist an diesem Abend das erste Mal "Aus nächster Nähe" zu hören.

In Zusammenarbeit mit dem ORF RSO Wien und dem Arnold Schönberg Center.