Porträt von Dirigentin Joana Mallwitz

NICOLAJ LUND

Klassische Verführung: Mallwitz / Schubert

Joana Mallwitz legt Schuberts "Meistersymphonie Nr. 8 C-Dur" auf die Pulte des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien.

"Kennen Sie lustige Musik? Ich nicht", soll Franz Schubert gesagt haben. Wer die zarte, ganz leise Traurigkeit seiner Musik kennt und liebt, weiß, dass selbst Schuberts Fröhlichkeit eine Träne verdrückt. So auch in einem seiner beliebtesten und schönsten Werke, der "Großen" C-Dur-Symphonie.
Spätestens seit ihrem umjubelten Debüt mit Mozarts „Cosi fan tutte“ bei den Salzburger Festspielen 2020 zählt Joana Mallwitz zu den herausragendsten Dirigentenpersönlichkeiten Ihrer Generation. In der 100-jährigen Festspielgeschichte war sie die erste Frau, der eine Neuproduktion und gesamte Aufführungsserie anvertraut wurde. Im Sommer 2022 wird Sie an gleicher Stelle die Neueinstudierung von Mozarts „Zauberflöte“ übernehmen. Mit der Saison 2023/24 wird Joana Mallwitz künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin.
Teresa Vogl und Christoph Becher fragen nach dem, was Robert Schumann in einer berühmten Rezension "himmlische Längen" genannt hat. Wo klingt Schubert nach Gustav Mahler und wo nach Joseph Haydn? Wo stürzen die Posaunen den harmonischen Verlauf in Abgründe? Wo bringt der Komponist seine Musik an den Rand des Verstummens? Überhaupt: Die wievielte Symphonie von Schubert ist das nochmal? Und warum hat der Komponist das Werk nie in seinem Leben gehört? Traurig genug.

Christoph Becher und Teresa Vogl

Christoph Becher und Teresa Vogl © Wolfgang Hennings

In Zusammenarbeit mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien.